Der Antwortgeber auf die fünf Fragen ist der Nationalratsgabeordnete Kai Jan Krainer. Er ist der Bereichssprecher für Budget und Finanzen der SPÖ.
Zusammenfassung der Standpunkte von Kai Jan Krainer (SPÖ):
Das staatliche Pensionssystem in Österreich wird als sehr sicher eingeschätzt, wobei Reformen vor allem durch die Erhöhung der Erwerbsbeteiligung und Gesundheitsförderung unterstützt werden sollten. Zusätzliche Anreize für private und betriebliche Vorsorge werden als unnötig erachtet, da der Markt gute Produkte bevorzugt. Hinsichtlich niedriger Pensionen bei Frauen wird auf bessere Ausbildung, Beschäftigung und Lohntransparenz gesetzt, wobei Pensionssplitting individuell entschieden werden sollte.
Detailantworten
Frage 1: Wie sicher ist das aktuelle staatliche Pensionssystem aus Ihrer Sicht? | Sehr sicher. |
Frage 2: Sollte das staatliche Pensionssystem reformiert werden? Begründen Sie, warum dies (nicht) notwendig ist. | Die wichtigste Stellschraube ist die Erwerbsbeteiligung vor dem gesetzlichen Antrittsalter. Es muss die Jobs geben. Und es müssen Bedingungen gegeben sein, dass die Menschen gesund bis zur Pension arbeiten können. |
Frage 3: Soll es neue staatliche Anreize geben bei der privaten und betrieblichen Altersvorsorge in Österreich und wenn ja, wie sollten diese aussehen? | Die betriebliche- bzw. private Pensionsvorsorge ist ausreichend gefördert. Am Ende werden sich gute Produkte am Markt durchsetzen. Schlechte Produkte werden durch „Anreize“ nicht besser. |
a) Haben Sie hier konkrete Vorstellungen, bei welchen Voraussetzungen sie staatliche Förderung/Steuerbefreiungen bei einem betrieblichen/privaten Vorsorgeprodukt vorsehen? | Sind ja bereits vorgesehen. |
b) Welche Ideen haben Sie für das Pensionssystem in Österreich unterteilt in die 3 Säulen (Staatliche Pension, betriebliche Pension und private Vorsorge)? | Die wichtigste Aufgabe für die Politik ist es, die staatliche Pension zu sichern. Ansatzpunkte: Beschäftigung und Gesundheit (siehe oben), Einkommen, lebenslanges Lernen u.v.m. Bei der zweiten und dritten Säule sollte man die Flexibilität erhöhen (Übertragungsmöglichkeiten) und damit für mehr Wettbewerb sorgen. |
Frage 4: Gibt es Ideen wie auch jene an der betrieblichen und privaten Vorsorge teilhaben können, denen es finanziell nicht so gut geht? | Die betriebliche Vorsorge ist unabhängig vom Einkommen. Beschäftigung zu ordentlichen Löhnen und Gehältern ist der beste Weg, um Menschen Teilhabe zu ermöglichen. |
Frage 5: Wie ist Ihr Standpunkt zu einem verpflichtenden Pensionssplittung? Welche Ideen haben Sie gegen niedrige Pensionen bei Frauen? | Es soll eine individuelle Entscheidung der Betroffenen bleiben und nicht verpflichtend werden. Die beste Ausbildung, größtmögliche Beschäftigung, Lohntransparenz, die besten Rahmenbedingungen für Vollzeitarbeit, Aufstocken der Arbeitszeit erleichtern, Anrechnung von Care-Arbeit. |
Mehr über Kai Jan Krainer und die SPÖ
Kai Jan Krainer ist ein österreichischer Politiker der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ). Geboren am 9. September 1968 in Wien, begann seine politische Karriere in der Wiener Lokalpolitik und bekleidete dort verschiedene Funktionen bis 2002. Seit Ende 2002 ist er als Abgeordneter im Nationalrat tätig. Besonders hervorzuheben ist seine Rolle als Fraktionsführer der SPÖ im Ibiza-Untersuchungsausschuss, wo er 2020/21 eine prominente Rolle spielte. Er ist bei der SPÖ der Bereichssprecher für Budget und Finanzen
Mehr über die Befragung
Die Übersicht über die Ergebnisse der Befragung gibt es in diesem Beitrag:
Die einzelnen Antworten der Parteien gibt es als Auflistung in diesen Beiträgen:
Wahlwerbende Gruppe | Kurzbezeichnung |
---|---|
Sozialdemokratische Partei Österreichs | SPÖ |
Freiheitliche Partei Österreichs | FPÖ |
Die Grünen – Die Grüne Alternative | GRÜNE |
NEOS – Die Reformkraft für dein neues Österreich | NEOS |
Keine von denen | KEINE |
Liste Madeleine Petrovic | LMP |