Ausschüttungsgleiche Erträge: Besteuerung und How-To mit ausländische Broker
3. Juni 2022
Das Wichtigste zusammengefasst
- Vorabsteuer die wiederum auf die Einstandskosten angerechnet werden
- Wenn steuereinfacher Broker, so kümmert sich dieser um die ordnungsgemäße Versteuerung der ausschüttungsgleichen Erträge – die hier vorfindbaren Informationen dienen lediglich zum Nachvollziehen
- Was sind ausschüttungsgleiche Erträge und wann fallen diese an? Wie kann ich als Privater herausfinden, warum mir mein steuereinfacher Broker ausschüttungsgleiche Erträge abgerechnet hat, ich eine Steuerzahlung habe, obwohl ich gar keine Erträge erhalten habe? Hier gibt es die Auflösung!
- Auf my.oekb.at können Sie die ausschüttungsgleichen Erträge ansehen/herunterladen und selbst nachvollziehen. Ihr Broker rechnet mit diesen Daten ab. Gemeldet werden diese vom steuerlichen Vertreter des Fonds. Inklusive Erklärvideo!
- Hat man keinen steuereinfachen Broker, sprich einen Broker im Ausland, so muss die Versteuerung selbst in die Hand genommen werden. Dies ist komplex, wurde aber dank einer verbesserten Meldestruktur 2020 leichter.
In diesem Ratgeber
Die hier dargestellten Informationen wurden nach besten Wissen und Gewissen erstellt, dennoch kann sich ein Fehler eingeschlichen haben oder sich die Sachlage ändern. Nutzen Sie doch die Kommentarfunktion am Ende der Seite, um auf etwaige Fehler aufmerksam zu machen.
Die hier vorfindbaren Informationen können falsch sein bzw. sich durch Gesetzgebung, Rechtsprechung oder auch durch Erlässe der Finanzverwaltung verändern und natürlich kann die Besteuerung der Einzelperson auch noch durch verschiedene individuelle Parameter abhängen. All diese Faktoren sind hier natürlich nicht berücksichtigt und daher ist es wohl für jeden empfohlen sich an das Finanzamt oder einen Steuerberater zu wenden, welcher über die persönliche Situation bescheid weiß und so passende Beratung erfolgen kann.
Achtung: Wenn Sie einen steuereinfachen Broker haben der sich um die Abführung der Kapitalertragsteuer kümmert, so kümmert sich dieser auch um alles rund um das Thema ausschüttungsgleiche Erträge. Es ist nichts zu tun. Die hier bereitgestellten Informationen können jedoch dazu dienen, dieses Thema besser zu verstehen.
Was sind ausschüttungsgleiche Erträge?
Ausschüttungsgleiche Erträge ist eine Art Vorabbesteuerung auf Erträge die im Fonds angefallen sind. Diese Vorabsteuer wird berücksichtigt, denn die Einstandspreise werden angepasst und somit beim Verkauf eine Doppelbesteuerung vermieden.
Handelt es sich um einen Meldefonds, so können bei diesem ausschüttungsgleiche Erträge entstehen. Der ausschüttungsgleiche Ertrag wird gemäß § 186 Abs. 2 Z 3 InvFG 2011 ermittelt.
Ausschüttungsgleiche Erträge fallen meistens bei thesaurierenden Fonds an, können aber auch bei ausschüttenden Fonds anfallen. Die ausschüttungsgleichen Erträgen setzen sich aus den ordentlichen und außerordentlichen Erträgen des Fonds zusammen.
Video
Inländischer Broker oder ausländischer Broker
Mit einem ausländischen Broker haben Sie meist kostengünstigere Spesen, aber Sie haben sicherlich auch einen höheren Aufwand mit den steuerlichen Belangen. Auch wenn Broker wie Smartbroker, Trade Republic, DEGIRO damit werben, dass dort fast zum Nulltarif ETFs gekauft werden können, kann die jährliche Arbeit mit der korrekten Abführung der Steuer ein erheblicher Aufwand werden und birgt natürlich auch ein Risiko in sich. Sie sind dafür verantwortlich, dass alles korrekt abgeführt wird!
Ausschütter oder thesaurierender Fonds?
Es wird in der Veranlagung zwischen ausschüttenden und thesaurierenden Fonds unterschieden. Meist ist es so, dass ausschüttende Fonds Ausschüttungen haben und thesaurierende Fonds eben die ausschüttungsgleichen Erträge.
Es gibt jedoch keine Garantie darauf und es ist gar nicht so selten, dass auch ein Ausschütter ausschüttungsgleiche Erträge hat. Seien Sie sich dessen bewusst und später nicht erstaunt, dass es hier keine „Sortenreinheit“ gibt.
my.oekb.at liefert die Steuerdaten für Meldefonds
In diesem Video können Sie zusehen, wie Sie zu den Informationen der ausschüttungsgleichen Erträge auf Profitweb kommen und welche Zeilen im Dokumenten-Download dann für Sie wichtig sind. Alternativ gibt es auch die darunter vorfindbare Anleitung. Der im Beispiel erwähnte Fonds ist ein Fonds, welcher in US-Dollar notiert (Umrechnung zum Stichtag nicht vergessen).
Die gehen my.oekb.at und und geben dort die ISIN Ihres Fonds ein. Die Abhandlung des Beispiels erfolgt mit dem ETF Vanguard FTSE All-World UCITS ETF (USD) Distributing welcher in US-Dollar notiert mit der ISIN „IE00B3RBWM25“. Herausgegeben wird dieser von Vanguard Funds plc.
Danach erhalten Sie das Ergebnis von my.oekb.at und Sie können hier nun die Details zum Fonds ansehen und gegebenenfalls sogar als CSV-Datei herunterladen. Wir möchten uns die Steuerdaten ansehen und sehen bereits bei der Übersicht, dass es sich hier um einen Fonds (bzw. ETF) handelt, welcher seit 22.5.2013 ein KESt-Meldefonds in Österreich ist.
Seit Dezember 2020 sind die notwendigen Informationen auf einen Blick leicht ersichtlich und das sogar rückwirkend über viele Jahre! Kein aufwendiges Suchen mehr, sondern alles schön übersichtlich auf einer Seite bzw. in einem Bereich für den Anleger.
Hier eine andere Jahresmeldung des ETF „Lyxor MSCI World (LUX) UCITS ETF I“ mit der ISIN LU0392494562. Die grün markierten Felder zeigen, dass jeweilige Meldedatum bzw. können über die Pfeile zu früheren Meldungen navigiert werden und natürlich auch heruntergeladen werden.
Genau mit diesen Daten kann die E1kv rasch und korrekt ausgefüllt werden. Die Angaben in der Meldung sind je Fondsanteil und je nachdem in welcher Währung der Fonds notiert, muss eventuell noch der Fondsanteil in Euro umgerechnet werden und am Ende mit der Anzahl der Fondsanteil zum Zeitpunkt der Meldung multipliziert werden. Die Währung des Fonds zeigt sich ebenso im Stammblatt des Fonds auf my.oekb.at
Den jeweils aktuellen Umrechnungskurs bei Notierung in Fremdwährung zum Meldestichtag kann am besten hier abgerufen werden: Wechselkurs der EZB am Tage der steuerlichen Meldung. Erfolgt die Meldung my.oekb.at z. B. am 3.1.2020, so suchen Sie sich den Umrechnungskurs dazu. Zum 3.1.2020 war z. B. der Umrechnungskurs des Euro zum US-Dollar bei 1,147. Nimmt man das obige Beispiel des ETFs „LU0392494562“ her, so sind die ausschüttungsgleichen Erträge in der höhe von 1,1616 US-Dollar umgerechnet dann 1,0421 Euro ausschüttungsgleicher Ertrag pro Stück in Euro von dem die 27,50 %ige Kursgewinnsteuer abgeführt werden muss. Sie müssen hier nur noch herausfinden, wie viele Stück Sie denn am Meldestichtag in Ihrem Depot hatten. Es zählt hier der Zuflusszeitpunkt.
Hinweis: Damit es zu keiner Dopppelbesteuerung kommt, wird der Anschaffungswert Jahr für Jahr erhöht. Dafür gibt es bei den gemeldeten Daten der OeKB eine eigene Zeile „Die Anschaffungskosten des Fondsanteils sind zu korrigieren um“. Zum Zeitpunkt des Verkaufs des Wertpapieres wird somit der erhöhte Anschaffungswert berücksichtigt und so kommt es es zur korrekten Besteuerung. In diesem Fall ist keine Korrektur notwendig.
Drei wichtige Hinweise:
- Auch Ausschütter können in ihren Jahresmeldungen ausschüttungsgleiche Erträge haben. Oftmals kann es sogar auch so sein, dass die Ausschüttungen unter ausschüttungsgleiche Erträge gemeldet werden.
- Es wird darauf hingewiesen, dass allfällige AIF-Einkünfte noch gesondert erklärt werden müssen. Überprüfen Sie daher über den Reiter „Ertragssteuerliche Behandlung“ ob ihr Fonds keine AIF-Einkünfte führt.
- Handelt es sich um einen Ausschütter der die Ausschüttungen nicht über den steuerlichen Vertreter an die OeKB meldet, so sind die Ausschüttungen auch noch gesondert zu versteuern und in der Einkommensteuererklärung anzugeben.
Wenn Sie nun noch Fragen oder Ergänzungen zu diesem Beitrag über ausschüttungsgleiche Erträge von thesaurierenden Meldefonds und wo Sie die notwendigen Daten zur korrekten Versteuerung des Fonds finden können, so nutzen Sie die Kommentarfunktion dieses Artikels.
Steuereinfachen Broker verwenden
Die ausschüttungsgleichen Erträge selbst zu versteuern, da ein ausländischer Broker verwendet wurde, ist eine komplexe Sache, die von vielen wohl unterschätzt wurde, als man sich für einen Broker im Ausland entschied. Man spart sich dort wohl den einen oder anderen Euro, doch ist man bei der korrekten Versteuerung dann ganz auf sich selbst gestellt, denn die Informationen die man vom Broker aus dem Ausland erhält sind nur rudimentär und keine wirkliche Unterstützung. Wenn Sie die Zeit rechnen, welche Sie dafür aufwenden an die richtigen Zahlen zu kommen und diese in Ihre Einkommensteuererklärung einzusetzen, so könnte es passieren, dass sich die günstigeren Broker Preise im Ausland dann doch nicht rechnen.
Achtung: Die ausschüttungsgleichen Erträge nicht zu versteuern ist überhaupt keine gute Idee, denn die Broker aus dem EU-Ausland sind natürlich dazu verpflichtet die Depotinhaber an ihre nationalen Steuerbehörden zu melden und diese wiederum melden weiter an die österreichischen Finanzbehörden. Die Meldung ist sehr umfangreich und das Finanzamt weiß also bescheid über Ihr Depot. Geregelt ist dieser Austausch mit dem Zauberwort „Common Reporting Standard“. Einen eigenen Beitrag zu diesem Thema finden Sie hier.
Wenn Sie sich all den Ärger und die Mühen ersparen wollen, so verwenden Sie einen steuereinfachen Broker, welcher Ihnen die Arbeit abnimmt und für Sie die Steuer abführt. Günstige Broker mit Sitz in Österreich sind Flatex, DADAT und die easybank. Online Broker wie die DADAToder auch die Bank Direkt haben sehr oft Neukundenaktionen die auch für die Gebühren für den Depotübertrag aufkommen. Auch als Bestandskunde lohnt sich eine Nachfrage beim Broker, wie es denn aussieht, wenn Sie ihre Wertpapiere, in diesem Fall Fonds bzw. ETF, zu einem anderen Broker transferieren möchten.
Besteuerung von ausschüttungsgleiche Erträgen mit ausländischen Brokern (Degiro, Onvista, Trade Republic, Smartbroker, Comdirect, Consorsbank)
Es ist alles einfacher, wenn ein steuereinfacher Broker mit Sitz oder Niederlassung in Österreich verwendet wird, wie es bei Flatex, DADAT, Easybank, etc. der Fall wäre. Will man dennoch den schweren und harten Weg gehen, so muss man die oben beschriebenen Daten für den ETF erheben und in das Formular E1kv, welches das Finanzamt anbietet, eintragen. Wie kommt man zum Formular E1kv für das jeweilige Jahr? Sie müssen dazu die Möglichkeit haben, eine Einkommensteuererklärung abzugeben. Falls Sie dies bereits können, so starten Sie beim Punkt b) los, wenn Sie bislang eine Arbeitnehmerveranlagung gemacht haben, so starten Sie bei Punkt a) los – sie müssen sich zuerst in die Einkommensteuererklärung optieren.
a) Sie verwenden im Moment noch eine Arbeitnehmerveranlagung um eine Steuererklärung durchzuführen?
Wechseln Sie bitte zur Einkommensteuererklärung, denn nur dort gibt es das notwendige Formular E1kv. Um einen Erklärungswechsel von Arbeitnehmerveranlagung auf Einkommensteuererklärung durchzuführen, steigen Sie auf FinanzOnline ein, klicken danach im Menü auf „Eingaben > Anträge > Erklärungswechsel“ und dort wählen Sie den „Wechsel zur Einkommensteuererklärung“ aus. In diesem Beitrag wird der Erklärungswechsel detailreich erklärt. Nach dieser Aktion erhalten Sie die Bestätigung, dass der Erklärungswechsel erfolgreich durchgeführt wurde. Nun können Sie bei b) fortfahren.
b) Sie machen bereits eine Einkommensteuererklärung?
Um die ausschüttungsgleiche Erträge ordnungsgemäß zu versteuern, wählen Sie in FinanzOnline das Formular E1kv aus (E1kv Beilage zur Einkommenssteuererklärung E1 für Einkünfte aus Kapitalvermögen).
Achtung, EURO-Beträge einfügen: Achten Sie davor unbedingt darauf, dass Sie bei Fonds in Fremdwährungen zuerst die ausschüttungsgleichen Erträge der Fremdwährung in Euro umrechnen zum Kurs am Meldesichttag.
Bei einem steuereinfachen Broker versteuert dieser die ausschüttungsgleichen Erträge, über die Kennazl 937 können Sie die ausschüttungsgleichen Erträge von Fonds bei einem ausländischen Broker selbst versteuern:
Kennzahl 937:
Ausschüttungsgleiche Erträge 27,5% (Kennzahlen 936 oder 937) Achtung: allfällige AIF-Einkünfte sind gesondert zu erklären
Kennzahl 998:
Anzurechnende ausländische (Quellen)Steuer auf Einkünfte, die dem besonderen Steuersatz von 27,5% unterliegen (Kennzahl 984 oder 998)
Weil man es nicht oft genug sagen kann, auch hier wieder der Hinweis:
Alle Angaben ohne Gewähr und nach besten Wissen und Gewissen erstellt!
Die hier dargestellten Informationen wurden nach besten Wissen und Gewissen erstellt, dennoch kann sich ein Fehler eingeschlichen haben oder sich die Sachlage ändern. Nutzen Sie doch die Kommentarfunktion am Ende der Seite, um auf etwaige Fehler aufmerksam zu machen.
Die hier vorfindbaren Informationen können falsch sein bzw. sich durch Gesetzgebung, Rechtsprechung oder auch durch Erlässe der Finanzverwaltung verändern und natürlich kann die Besteuerung der Einzelperson auch noch durch verschiedene individuelle Parameter abhängen. All diese Faktoren sind hier natürlich nicht berücksichtigt und daher ist es wohl für jeden empfohlen sich an das Finanzamt oder einen Steuerberater zu wenden, welcher über die persönliche Situation bescheid weiß und so passende Beratung erfolgen kann.
Die einfachste Alternative zu all diesem Steuerkram ist es natürlich, wenn Sie sich einen steuereinfachen Broker suchen oder finden Sie den Aufwand überschaubar? Nehmen Sie sich einen Steuerberater dafür, oder versuchen Sie es auf eigene Faust?
In diesem Beitrag wird das Thema Versteuerung von Fonds und ETFs nochmals genauer betrachtet und erklärt.
Fazit
Das Thema Besteuerung von ausschüttungsgleichen Erträgen ist definitiv kein einfaches Thema und erfordert so einiges an Hirnschmalz. Ob die oben gemachten Ausführungen korrekt sind, das entzieht sich meiner Kenntnis. Sie sind auf jeden Fall nach besten Wissen und Gewissen erstellt und werden immer wieder aktualisiert.
Handelt es sich um einen ausländischen Meldefonds, so liefert dieser über seinen steuerlichen Vertreter die Steuerdaten über Meldungen an die Österreichische Kontrollbank (OeKB), welche dieser auf der Website profitweb.at veröffentlicht. Von dort holt sich der steuereinfache Broker diese Daten und rechnet die Steuer im Namen des Kunden ab. Haben Sie keinen steuereinfachen Broker, so müssen Sie sich selbst das nötige Wissen aneignen und die Daten von Profitweb herunterladen, aufbereiten und schlussendlich über Ihre Einkommensteuer-Erklärung versteuern. Das Finanzamt und ein Steuerberater sind hier Ihre Hilfestellungen, damit auch alles mit rechten Dingen zugeht.
Die ausschüttungsgleichen Erträge sind Vorabsteuern für den Staat bei einem Fonds. Damit es beim Verkauf nicht zu einer Doppelbesteuerung kommt, werden die bereits bezahlten Steuern berücksichtigt. Dazu werden die Anschaffungskosten bzw. die Einstandspreise angepasst.
Hinweis zu den Kommentaren
Andreas, muss ich jetzt bei meinem ETF mit der ISIN nun den Wert x in das Feld y meiner Einkommensteuererklärung einfügen?
Fragen wie diese sind persönliche Fragen die nur eine Steuerberatungskanzlei passend und treffend beantworten kann. Bitte um Verständnis, dass ich keine persönliche Beratung anbieten kann – daher entweder selbst die Entscheidung treffen oder die ExpertInnen der Steuerberatungskanzleien aufsuchen. Oder… noch einfacher, einen steuereinfachen Broker verwenden!
Ich habe eine Frage zur Steuer auf ETFs. Ich habe 1000 € in einen thesaurierenden ETF investiert und zahle 3 Jahre lang Steuern im Voraus (20 € jedes Jahr, also 60 € insgesamt). Wenn ich alle meine Anlagen für 900 € verkaufe, habe ich dann 100 € Verlust oder 160 € Gewinn? Die 20 Euro wurden jedes Jahr auf den Anteilspreis aufgeschlagen, aber wir haben trotzdem Verluste gemacht. Wie viel Verlust können wir in diesem Jahr mit unserem Gewinn verrechnen? Ich habe in den letzten Jahren viel Steuern auf meine REIT-ETFs gezahlt. Ich habe sie gekauft, bevor ich nach Österreich… Weiterlesen »
Servus Akos,
wenn ich deine Frage richtig verstanden habe, so sind die Anschaffungskosten bei deinem ETF nun mittlerweile 1.060 € (1.000 + 60). Wenn du nun mit 900 € verkaufst, so ist dir ein Verlust von 160 € entstanden.
Bzgl. Verlustausgleich gibt es einen eigenen Beitrag und voraussichtlich im Oktober gibt es auch wieder ein Video dazu, wo ich auf den Verlustausgleich aufmerksam mache: https://www.broker-test.at/steuern/verlustausgleich/
Viele Grüße,
Andreas
Hallo Andreas, leider konnte ich im Internet nicht viel finden darüber, ich hatte bei Flatex jetzt zwei „heftige“ Steuerbuchungen über „thesaurierender intransparenter Fonds“ diese betragen jährlich ca 25% des Wertes der Depotposition! und das obwohl die Position im Minus ist. Wie wird hier die Steuer „geschätzt“ ? Und werden hier dann auch die Anschaffungskosten nach oben korrigiert? Vielleicht hast Du hier zufällig Infos. Danke
Servus Martin,
ich habe vor dem Jahreswechsel auf 2024 diesen Beitrag hier geschrieben. Flatex hat sich hier ein wenig viel Zeit gelassen, eigentlich hätte das in den ersten Tagen des neuen Jahres bereits vollzogen werden sollen. Lies dir dazu am besten diesen Beitrag durch:
https://www.broker-test.at/news/steuern-auf-reits-und-anderen-nicht-meldefonds/
Grüße,
Andreas
Hallo Andreas, danke für deinen hilfreichen Beitrag. Ich lebe in Österreich und habe ein Depot bei Trade Republic und mache auch jedes Jahr eigenständig meine Einkommensteuererklärung. Bei meinem Steuerreport 2023 von Trade Republic sind mir die sehr hochen ausschüttungsgleichen Erträge ins Auge gestochen. Ich habe 2023 Medical Properties Trust (MPT) Aktie gekauft und beim meinem Steuerreport wurde der ganze Investitionsbetrag von der Aktie als ausschüttungsgleicher Ertrag bewertet. Die Aktie wurde nie verkauft (keine Gewinnrealisierung), befindet sich seit Kauf noch im Minus und der ausschüttungsgleiche Ertrag ist so hoch wie mein Investitionsbetrag. Ich habe Trade Republic vor paar Wochen kontaktiert, aber… Weiterlesen »
Servus Paulin,
in den letzten Broker News habe ich ein Beispiel gebracht mit genau diesem Unternehmen. Ein Community Mitglied hat mir dazu seinen Steuerreport zur Verfügung gestellt. Ich glaube, als Laie, im Gegensatz zu den Trade Republic-KPMG ExpertInnen, dass hier falsche Rechnungen angestellt wurden.
Ich persönlich würde es anders machen, kenne aber die Gedanken von TR leider nicht und dementsprechende Anfragen wurden nicht beantwortet.
Gruß,
Andreas
Hi Andreas,
danke für die rasche Antwort. Schon mal gut zu wissen, dass ich nicht der einzige bin mit dem Problem haha
Könntest du mir den Link vom Beitrag im Broker News schicken – leider habe ich es nicht gefunden 🙂
Danke!
LG Paulin
den gibts im Youtube Kanal:
https://www.youtube.com/c/BrokerTestat-kanal/videos?sub_confirmation=1
Hi Andreas, danke für deine zahlreichen Tipps.
Mir wurde von meiner steuereinfachen Bank vor kurzem ein ausschüttungsgleicher Ertrag eines russischen ETFs besteuert, welcher seit Kriegsbeginn hier nicht mehr handelbar ist. Ich habe die Bank kontaktiert, sie sagte, dass sie da nichts tun könnte. Verkaufen kann ich den ETF jedoch nicht. Jetzt habe ich ein bisschen Panik, dass ich jährlich steuerlich zur Kasse gebeten werde, obwohl ich niemals einen Gewinn realisieren werde können. Ist das noch rechtens? Würde mich freuen, hättest du für mich eine beruhigende Antwort. 😉
LG Andrea
Hallo Andrea,
um welche ISIN handelt es sich denn?
Lieber Andreas, danke dir für die schnelle Rückmeldung! ISIN lautet: IE00B5LJZQ16
Hallo Andrea,
in der Community haben Gerald und Alex zwei wertvolle Kommentare hinterlassen. Ich habe deinen Fall hier reingetragen.
Gerald zeigte auf, dass der Fonds geschlossen wird: https://www.assetmanagement.hsbc.ch/de-ch/qualified-investor/fund-centre/ie00b5ljzq16
Die Steuer ist heftig die wir uns bei der OeKB angesehen haben, pfuh! Vielleicht kannst du den Fonds an die Emittentin zurückgeben? Sonst heißt es wohl warten bis zur Schließung des Fonds. Siehe auch hier im Community Beitrag: https://t.me/broker_test/13365/63321
Lieben Gruß,
Andreas
Hallo Andreas,
vielen Dank für die hilfreichen Beiträge!
Ich habe eine Frage zum Veräußerungsgewinn: Bei einem Meldefonds korrigiere ich den Kaufkurs um die Anschaffungskosten, um die bereits geleisteten agE auszugleichen. Wie funktioniert das bei einem Nichtmeldefonds? Ziehe ich da die bereits abgeführten agE von dem Gewinn nach Verkauf ab?
Vielen Dank und viele Grüße,
Ann-Katrin
Hallo Ann-Katrin,
sieh dir doch diesen Beitrag bzw. dieses Beispiel hier an:
https://www.broker-test.at/news/steuern-auf-reits-und-anderen-nicht-meldefonds/#Pauschalbesteuerung_zum_3112_%E2%80%93_ausschuettungsgleiche_Ertraege_pauschal_ermittelt
Gruß,
Andreas
Hallo Andreas, Ich habe mich in den letzten Wochen nochmals sehr intensiv mit der Thematik beschäftigt und deine Posts erneut studiert. Ich habe auch erst letztens einen Steuerberater aufgesucht, der mir diesbezüglich leider nur bedingt weiterhelfen konnte. Er meinte, den TR-Steuerreport für die ESE zu verwenden, sei legitim und völlig ausreichend. Damit bin ich nicht zufrieden… Meine Fragen sind immer noch unbeantwortet, weshalb meine letzte Hoffnung du bist und ich extrem dankbar wäre, wenn du sie dir kurz ansehen könntest! Ich möchte es einfach verstehen! 1) Sind ausschüttungsgleiche Erträge in Ö dasselbe wie die Vorabpauschale in D? Wenn ja, haben… Weiterlesen »
Servus Hans-Joachim, hier meine Antworten, alle ohne Gewähr, da diese schon sehr ins Detail gehen und hier ist eine facheinschlägige Steuerberatung sicherlich die bessere und vor allem die einzige Quelle die dir tatsächlich die fachgerechten Informationen liefern kann: ad 1) nein, nicht dasselbe. Die Grundidee einer laufenden Besteuerung der Fonds ist jedoch gleich. Grundsätzlich: alles was du zu deutschem Steuerrecht hörst, liest und siehst, kannst du in Österreich nicht anwenden. Auch nicht in Bulgarien oder Spanien. Steuergesetzgebung ist national und unterscheidet sich. ad 2) liegt glaube ich in der Auslands-KESt VO begründet ad 3) Ich weiß nicht welche Steuerreports du… Weiterlesen »
Wie wird die Steuer für ausschüttungsgleiche Erträge von steuereinfachen Brokern abgeführt? Ich habe ein Depot bei der BAWAG und schon seit einigen Jahren diesen ausschüttenden ETF im Depot: IE00BK1PV551 Laut oekb-Meldedaten hat dieser ETF ausschüttungsgleiche Erträge. Wenn ich das richtig verstehe, wird die Steuer für dies AgE jedes Jahr nach der Jahresmeldung vom Referenzkonto (in meinen Fall BAWAG Girokonto) abgebucht. Jedoch gab es in all den Jahren nie eine solche Abbuchung, anscheinend wurde die Steuer nie abgeführt? War das immer ein Fehler der BAWAG? Oder führt die BAWAG das über einen anderen Weg ab? Oder habe ich prinzipiell was falsch… Weiterlesen »
Servus Davidk12, ich kann dir hier nicht weiterhelfen, weil ich nicht sehe, was auf deinem Depot und Konto passiert ist. Hier ist es doch klug sich direkt mit der BAWAG in Verbindung zu setzen, denn diese können dein Depot und deine Kontoauszüge kontrollieren und dir sagen, was zum jeweiligen Zeitpunkt hätte passieren müssen. Wir wissen aus deinen Angaben leider viel zu wenig über die relevanten Zeiträume und sehen auch keine Kontoauszüge von einem Referenzkonto und Girokonto. Auch keine Steuerbuchungen vom Depot. Also entweder du machst Screenshots oder noch besser, du wendest dich an die BAWAG. Ihr beide habt alle relevanten… Weiterlesen »
Hallo Andreas, Erstmals ein großes Lob an dich zu diesem umfassenden Fachwissen und Dank für die Bereitschaft anderen Anleger*innen mit deinem Wissen weiterzuhelfen. Ich hätte ein paar Verständnisfragen zur Handhabung der ausschüttungsgleichen Erträge beim nicht steuereinfachen Broker. – Ich möchte ETF-Anteile veräußern, ist meine Rechnung dann wie folgt korrekt? Gewinn = (Verkaufspreis – Kaufpreis) – Summe aller ausschüttungsgleichen Erträge der Haltejahre – Ist der Gewinn niedriger als die ausschüttungsgleichen Erträge, bleibe ich dann auf diesen Kosten „sitzen“ oder kann die Differenz in meinen „KESt-Guthaben-Topf“? – Wie sieht es aus, wenn ich einen ETF mit Verlust verkaufe, und sich jahrelang ausschüttungsgleiche… Weiterlesen »
Guten Morgen Hans Joachim, wie immer alles ohne Gewähr und ich versuche deine Fragen abstrakt zu beantworten. Die Steuerberatung deiner Wahl kann sich deinen Fall genau ansehen & analysieren und hier sicher bessere Antworten liefern. Vielleicht helfen dir aber meine Laiengedanken schon mal vorab. Ad 1) So ungefähr, denn du ziehst nicht die Summe aller ausschüttungsgleichen Erträge der Haltejahre ab. Es gibt in den Meldungen der OeKB eine Zeile die sich „Die Anschaffungskosten des Fondsanteils sind zu korrigieren um“ nennt. Das ist die Zeile um die die Anschaffungskosten je Anteil (evtl. Fremdwährungsumrechnung noch beachten) korrigiert werden müssen. Zwischen den ausschüttungsgleichen… Weiterlesen »
Hallo Andreas, danke für deine rasche Antwort! 1) Zum Verständnis: Sind die Anschaffungskosten = Kaufpreise? Wenn ja, wo finde ich diesen Wert und erhöhe ich dann und weshalb kann sich dieser Wert auch reduzieren (negativer Betrag)? Muss man beim Verkauf der Anteile dann den Verkaufspreis minus dem „gestiegenen, angepassten Kaufpreis“ rechnen? Und wieso gibt es einen Unterschied zwischen den ausschüttungsgleichen Erträge und jener der zu korrigierenden Anschaffungskosten? 2) & 3) Okay, in deinen Beiträgen erwähnst du, dass ausschüttungsgleiche Erträge für den Verlustausgleich hinzugezogen werden können. Jetzt zählt du sie nicht mehr auf, liegt das daran, weil ich sie beim Verkauf… Weiterlesen »
Hallo Hans Joachim,
wow, sind das viele Fragen und eigentlich merke ich, dass alles in den Beiträgen schon abgehandelt wird. Hast du dir diese bereits durchgelesen und durchgearbeitet. Es braucht Zeit, viel Zeit. Darf ich dich bitten, dass du dir diese durchliest und falls dann noch etwas offen wäre, dass du dann deine Fragen stellst.
https://www.broker-test.at/steuern/etf-steuern/
https://www.broker-test.at/steuern/etfs-und-fonds-versteuern/
https://www.broker-test.at/steuern/ausschuettungsgleiche-ertraege/
Und hier der Verlustausgleich: https://www.broker-test.at/steuern/verlustausgleich/
Gruß,
Andreas
Hallo Andreas, vielen Dank für deine Ausführungen. Ich habe zwei Fragen zur Einstandskurs Anpassung meines Brokers (steuereinfach, AUT). 1) Wenn ich händisch via OEKB den Einstandskurs meiner ETFs berechne komme ich bei den Thesaurierern auf exakt den gleichen Wert wie mein Broker. Bei den Ausschüttern gelingt mir dies nicht, mein berechneter Kurs ist zwischen 1-2% unter dem Wert des Brokers und ich komme nicht drauf warum. Oder sind solche Abweichung als normal anzusehen (ich denke nicht)? Bei den Ausschüttern habe ich jeweils Ausschüttungen und ausschüttungsgleiche Erträge welche ich in OEKB einsehen kann um die Kurskorrekturen zu berechnen. Es handelt sich… Weiterlesen »
Servus Paul,
ad 1) wir sehen leider nicht, was du wie berechnest, da können wir dir hier nur schwer helfen. Du müsstest uns dein Berechnungsblatt zur Verfügung stellen, dann können wir hier alle mitlesen und verstehen. So müssten wir unsere eigenen Berechnungen anstellen und so versuchen zu verstehen, was du meinen könntest.
ad 2) Da du einen steuereinfachen Broker hast, sollte dieser alles für dich erledigen. Diese Zeile betrifft dich, wenn du selbst versteuerst, weil du einen Auslandsbroker hast.
Gruß,
Andreas
Hallo Andreas, danke für die Antworten, hier einige Details zu meinen Berechnungen exemplarisch für den IE00B78JSG98. Ich halte den ETF seit November 2022 und seitdem gab es in OEKB 4 Meldungen: 1) 03.02.2023 – Ausschüttungsmeldung mit Korrektur von -0.5014 2) 09.06.2023 – Jahresmeldung (ausschüttungsgleiche Erträge) mit Korrektur von +3.6674 3) 10.08.2023 – Ausschüttungsmeldung mit Korrektur von -0.6741 4) 06.02.2024 – Ausschüttungsmeldung mit Korrektur von -0.6748 Diese 4 Korrekturen dividiere ich mit dem jeweiligen Euro/Dollar Wechselkurs des Meldungsdatums und addiere auf. Das bedeutet ich müsste den Kurs um $1.82/€1.69 korrigieren, oder mache ich einen grundlegenden Fehler? Wie gesagt, mit gleicher Methodik… Weiterlesen »
gib uns dies doch das in einem google spreadsheet oder einem anderen ähnlichen Werkzeug. Wir müssen uns das echt mühselig nachbauen, bitte um Nachsicht, dass es echt gut wäre, wenn du diese Informationen die du bereits gesammelt hast, uns auch zur Verfügung stellst und wir nicht wieder von vorne beginnen müssen.
Eigentlich geht’s mir ja um die allgemeine Vorgehensweise, ich habe aber nun das obige Beispiel auch in ein Spreadsheet eingetragen.
https://docs.google.com/spreadsheets/d/1l6ukv4f74cggk_g9RboIC4k2lemFs6_SocpLP4Oew70/edit?usp=sharing
Vielen Dank,
Paul
Kein Zugriff 🙁
Sorry, sollte nun funktionieren.
Hi liebe Leute,
muss jetzt auch nochmal darüber entscheiden ob ETF ausschüttend oder thesaurirend.
1. Frage
wenn ich bei Flati ne „Wiederanlage“ bei nem auschüttenden ETF mache habe ich dann – analog nem
thesaurienden ETF – den Zinseszins effekt?
2.Frage muss ich für die Ausschüttung KEST zahlen oder entfällt diese durch die „Wiederanlage“.
Danke und LG
n77
ad 1) ja, auch hier wirkt eine Exponentialfunkion. Natürlich schwächer, weil Ausschüttungen anders besteuert werden als Thesaurierungen. Siehe dazu auch: https://www.broker-test.at/steuern/etf-steuern/
ad 2) ja sicher.
Lieber Andreas,
ah, antwort zu ad1 ist auch interessant. jedenfalls herzlichen Dank für die rasche Info.
LG n77
Hallo, ich habe ein Depot bei Flatex und halte darin einen thesaurierenden MSCI World (LU1437016972). Auf OEKB sieht man, dass mein Etf zwei Meldungen innerhalb von 7 Tagen gemacht hat. Verwunderlich ist dabei die massive Erhöhung der Auschüttungsleichen Erträge um fast das 10-fache. Könnte mir jemand erklären, warum es zu 2 Meldungen kam und warum die Erhöhung so dramatisch ist ? Danke in vorraus!
Servus Bastian,
du siehst bei der OeKB, dass die zweite Meldung ein Abschluss zum 18.1.2024 darstellt. Diese Meldung rührt daher, weil der ETF verschmolzen wird. Auf der Website des Emittenten findest du die dazu passende Meldung:
https://www.amundietf.de/pdfDocuments/download/99372061-d7e5-4941-a230-ed10a01ff1d9/NoticeToShareholders_LU1437016972_DEU_DEU_20231212.pdf
Gruß,
Andreas
Hallo Andreas,
ich habe seit Mai 2023 einen ausschüttenden ETF (iShares Euro Dividend UCITS ETF; IE00B0M62S72). Ist laut OeKB Seite ein Meldefonds. Broker = Flatex. Ich habe bisher 3x Dividendenausschüttungen erhalten. Es wurde bei keiner Ausschüttung die KEST abgezogen. Muss ich die nun mittels Einkommenssteuererklärung selber melden? Wenn ja, wie erkennt man einen Fonds wo das selber zu ist?
Danke Karl
Servus Karl, bei einem steuereinfachen Broker kannst du davon ausgehen, dass dieser in Sachen Steuer alles für dich erledigt. Natürlich können auch bei einem Inlandsbroker Fehler passieren, aber grundsätzlich hat der Broker die Verantwortung die Steuer korrekt zu berechnen und abzuführen. In deinem Fall zeigt sich eine Ausschüttungsmeldung die keine Steuer auslöst, so sehe ich es. Hier eine dieser Ausschüttungsmeldungen: https://my.oekb.at/kapitalmarkt-services/kms-output/fonds-info/sd/af/f?isin=IE00B0M62S72&stmId=484662 Es gibt dann noch die Jahresmeldung. Hier sollte dann etwas passieren mit der lieben Steuer. Hab zurück geblickt, weil in letzter Zeit ist eher nichts passiert, aber 2020 siehst du eine Jahresmeldung die eine Steuer ausgelöst hat: https://my.oekb.at/kapitalmarkt-services/kms-output/fonds-info/sd/af/f?isin=IE00B0M62S72&stmId=256156 Lieben… Weiterlesen »
Hallo Andreas, ich bin gerade etwas geschockt, wieviel Geld ich durch diese Besteuerung mittels ausschüttungsgleicher Erträge verliere, wenn ich keine Verluste zum Gegenrechnen habe. Ein reales Beispiel: Mein Verkaufskurs liegt bei 63,67€, der Kaufkurs betrug 52,499€, der fiktive Einstandskurs liegt jedoch bei 75,67€. Das heißt, ich habe für ~23€ Gewinn Steuern bezahlt, habe aber nur einen Gewinn von ~11€ Oder habe ich einen Denkfehler? Der Screenshot sollte alle Infos zum Nachvollziehen enthalten. Was wäre dein Tipp? Sollte man einfach mal alles verkaufen, wenn der Kurs über dem (fiktiven) Einstandskurs ist (was bei mir aber nie der Fall war, da ich… Weiterlesen »
ISIN: LU0659579063
Servus Gernot,
ich werfe hier einen Blick auf die letzte Meldung bei der OeKB und hier zeigt sich, dass die Anschaffungskosten ordentlich erhöht wurden um 2,6071 Euro je Anteil. Steuern hast du bezahlt in Form der AgE für 1,1506 Euro je Anteil.
https://my.oekb.at/kapitalmarkt-services/kms-output/fonds-info/sd/af/f?isin=LU0659579063
Was hier im Fonds im Detail passiert ist, findest du über den Reiter „Ertragssteuerliche Behandlung“. Es ist aber mehr als komplex und benötigt Zeit.
Wenn du jetzt deinen Fonds verkaufst oder Teile davon, könntest du z. B. einen Verlust realisieren und diesen mit den Steuern für die AgE gegenrechnen lassen beim steuereinfachen Broker deiner Wahl.
Gruß,
Andreas
Hallo Andreas, ich bin Mitte 2023 von Deutschland nach Österreich übergesiedelt, mein ETF Depot ist bei der ING Diba in Deutschland. Da ich noch nicht sicher bin, ob ich auf Dauer in Österreich bleibe, möchte ich das Depot aktuell nicht umziehen – und muss daher wohl in den sauren Apfel beißen und alles selber versteuern. Mit deiner Anleitung sehe ich da aber kein all zu großes Problem – vielen Dank dafür! 🙂 Eine Sache ist mir aber nicht klar, nämlich das Datum der Jahresdatenmeldung. Ich habe u.a. den ETF LU1681040223 ( https://my.oekb.at/kapitalmarkt-services/kms-output/fonds-info/sd/af/f?isin=LU1681040223 ), dieser hat 2023 erst zum 26.04.2023 gemeldet.… Weiterlesen »
Servus Philipp,
es zählt das Meldedatum. Wenn am 26.04.2023 so sind diese gehaltenen Anteile in die Steuererklärung für das Jahr 2023 reinzunehmen, die digital via Finanzonline spätestens bis 30.6. des Folgejahres abgegeben werden muss.
Gruß,
Andreas
Hallo Andreas, ich habe eine ähnliche frage. Einer meiner thresaurirenden ETFs hat Meldedatum von 06.07.2023 (Geschäfstjahr Beginn-End 01.01.2022-31.12.2022). Heist das jetzt, dass ich in der Steuererklärung für das Jahr 2023 nur diese eine Meldung warnehmen muss? Was mit dem Zeitraum 06.07.23 – 31.12.23 (wirde dies erst mit der nächste Meldung und Steuererklärung 2024 wahrgenommen?). Weitere Fragen: Anschaffungskosten (wo sind diese einzutragen (Kennziffer?) und wie ist es mit der „korrektion“ gemeint?) Wie soll ich den Kursgewinn verstehen/berechnen? ist deiser folgend: Kurswert ende 2023 – Kurswert ende 2022; zu verstehen? (wenn ja steigt der Kurswert ja auch durch die dividenden die das… Weiterlesen »
Hallo Emanuel, es ist tatsächlich so, dass für dich das Meldedatum relevant ist und nicht das Fonds-Geschäftsjahr. Heißt du kümmerst dich um die Anzahl der Anteile zum 6.7.2023 und errechnest dir deine Steuerschuld. Ad Anschaffungskosten: Das ist für dich und deine Buchhaltung. Im Fall eines Verkaufs ist dieser angepasste Anschaffungskurs dann relevant die über die ganzen ausschüttungsgleichen Erträge entstanden sind über all die Jahre. Die Erhöhungen, die Senkungen. Der Kursgewinn ist: Verkaufserlöse – (Anschaffungskosten +- Anpassung der Anschaffungskosten = Neue Anschaffungskosten) = realisierter Gewinn und davon sind die Steuern zu bezahlen. Über viele Jahre natürlich sehr mühselig. Dein steuereinfacher Broker… Weiterlesen »
Hi Andreas, Danke für deine wertvollen Info. Heißt es, wenn ich es richtig verstehe, dass falls ich kein ETFs verkaufe ich nur die Ausschüttungsgleiche Erträge (Kennzahl 937) und Anzurechnende ausländische (Quellen)Steuer (Kennzahl 998) berechnen und angeben muss (keine AIF-Einkünfte fällig)? Da die Steuer auf realisierte Kursgewinne (außerordentliche Erträge) erst mit dem Verkauf fällig wird (in dem Zuge werden die Anschaffungskosten mit eingerechnet). Bezüglich der Doppelbesteuerung. Falls mein Deutscher Broker bereits die Vorabpauschale (Steuer an Deutschland) bereits bezahlt hat. Weist du zufällig wie es abläuft um sich das Geld „zurückzuholen“ (schließlich muss man ja die Steuer nur in Osterreich bezahlen). Liebe… Weiterlesen »
Servus Emanuel, genau, wenn du nichts verkaufst bei einem Fonds, dann sind nur die Ausschüttungen und die ausschüttungsgleichen Erträge in der Regel relevant (Ausnahme könnte eine Kapitalmaßnahme sein wie z. B. eine Fusion, …). Ad Doppelbesteuerung: Wenn dir dein deutscher Broker eine Vorabpauschale abgezogen hat, dann gibt es ein Problem. Du müsstest als Steuerausländer geführt werden! Diese Vorabpauschale gibt es nur, wenn du in Deutschland besteuert wirst. Wenn das tatsächlich der Fall wäre, dann viel Spaß & Glück. https://www.bzst.de/SharedDocs/ExterneLinks/DE/BFinV-Formularserver/010005_erstattungsantrag_de_en.html bzw. allgemein hier nachzulesen: https://www.broker-test.at/steuern/quellensteuer/ -> in den Kommentaren findet sich dann der aktuelle Stand, dass es nur noch digital geht.… Weiterlesen »
Servus Andreas, ich bespare seit März 2023 diesen thesaurierenden MSCI Europe ETF https://www.justetf.com/at/etf-profile.html?isin=IE00B4K48X80 (ISIN: ISIN: IE00B4K48X80) Bis jetzt musste ich noch keine KEST für die Dividenden, der im ETF enthaltenen Unternehmen bezahlen. Ich habe auf my.oekb.at nachgeschaut und festgestellt, dass das Geschäftsjahr dieses ETFs am 1.7 beginnt und per 30.6 endet. Das heißt ja jetzt für mich, dass ich für den Zeitraum 1.7.2022 bis 30.6.2023 steuerpflichtig bin, oder? Weiters würde dies dann ja auch bedeuten, dass ich für den Zeitruam in dem ich noch gar nicht investiert war in diesem ETF auch Steuern zu entrichten habe, oder? Also der Zeitraum… Weiterlesen »
Servus Michael, das sind ganz viele Fragen nun gewesen und bei den meisten Fragen bist du leider falsch unterwegs. Die letzte Frage ist eindeutig mit „Ja“ zu beantworten. Wenn das nicht passiert, ist es dann ein Nicht-Meldefonds und somit pauschale Besteuerung. Heuer passiert bei vielen HSBC ETFs. Gar keine gute Sache. Für deinen ETF gilt nun, wie viele Teile du zum jeweiligen Meldestichtag hast. Der letzte war 1.12.2022 – der nächste sollte jetzt dann irgendwann passieren. Hier kannst du es nachlesen. https://my.oekb.at/kapitalmarkt-services/kms-output/fonds-info/sd/af/f?isin=IE00B4K48X80 Details zu den Steuern findest du hier unter Steuern, ETFs. Das sind mehrere Artikel, es ist leider viel… Weiterlesen »
Danke Andreas für deine Rückmeldung.
Du hast Recht, ich muss mich mit der Thematik mehr auseinandersetzen. Sobald ich die Zeit dazu habe, werde ich deine Beiträge zu diesem Thema studieren.
Wenn ich dann noch Fragen habe, dann melde ich mich wieder.
beste Grüße
Michael
Am besten ist immer der steuereinfache Broker. Da kannst du dann in Ruhe alles nachvollziehen und es passiert nichts.
Wenn Fragen auftauchen, entweder hier oder drüben in der Community.
Hi. Ich habe in meinem easybank-Depot u.a. IShs MSCI World D (aussch.). Nun bemerkte ich dass ich ca. 85% der Erträge/Ausschüttungen an „Abzugssteuer“ zahle!!!!? Wie kann das sein, dass die Steuer fast so hoch ist wie die Erträge?? Als Ausschüttungen habe ich alle Kupon-Erträge ais dem MSCI am Verrechnhngskonto gecheckt. Der Fond, obwohl ausschüttend, hat zu 100% AgE. Irgend einen Tipp?
Hallo Andreas! Die Kennzahlen 898, 937 und 998 trage ich also einfach in die Steuererklärung ein, ganz genau wie es bei OeKB angegeben wird (die einzige Rechnung ist also die Berücksichtigung der Währung und Fondsanteile zum Tag der Jahresdatenmeldung). Meine Frage bezieht sich auf den letzten Punkt: „Die Anschaffungskosten des Fondsanteils sind zu korrigieren um: …“: heißt das: ich muss, bis ich den ETF verkaufe, diesen Wert händisch immer mitschreiben und jährlich aufsummieren, und wenn ich den ETF in 10 Jahren verkaufe, addiere ich den kumulierten Wert auf meinen Einstandswert drauf und ermittle so den tatsächlich zu versteuernden Gewinn bzw.… Weiterlesen »
Servus Johannes,
ganz genau, es liegt an dir die Anschaffungsdaten dementsprechend Jahr für Jahr anzupassen und mitzuschreiben. In der Regel ist es so, dass die Anschaffungskosten so steuerlich erhöht werden und im Verkaufsfall somit die Bemessungsgrundlage für den Gewinn/Verlust niedriger ist. Du und ich wollen ja nicht 2x die liebe Steuer abführen. 😉
Gruß,
Andreas
Perfekt, herzlichsten Dank! 2 Fragen hätten sich aber noch ergeben. 1. Der Global Clean Energy ETF (IE00B1XNHC34) hatte bei OeKB 3 Meldungen im Jahr 2022. Sind die Werte dieser Meldungen, unter Berücksichtigung der Anteile zum jeweiligen Zeitpunkt, einfach zu addieren? 2. der LU1737652237 ist eigentlich ein Ausschütter, bei OeKB steht aber, der hat nur AgE, bei Ausschüttungen steht 0. Gibt man im E1Kv dann einfach nur die AgE an? Im Reiter „Ertragssteuerliche Behandlung“ findet sich ein Eintrag bei „Summe Ausschüttungen vor Abzug KESt, ausgenommen an die Meldestelle bereits gemeldete unterjährige Ausschüttungen“ = 0,94, das ist aber die Ausschüttung aus dem… Weiterlesen »
Hallo Johannes,
du hast hier 2 persönliche, konkrete Frage mit dementsprechenden Handlungsvorschlägen die du hier möchtest. Diese dürfen nur vom Berufsstand der Steuerberatungen gegeben werden. Daher möchte ich dich bitten, dich hier an diese zu wenden, denn diese haften dann auch dafür.
Ich kann und darf dir keine Handlungsanweisungen geben.
Hallo Andreas, habe nun zum ersten Mal den Fall, dass bei meinem ETF LU0274208692/DBX1MW keine Thesaurierung stattgefunden hat. Auch auf myOEKB scheint das dort so auf (Ausschüttungsgleiche Erträge 0,-, Bruttothesaurierung und Korrektur der Anschaffungskosten -0,0001) Somit auch keine Steuern. Aber wie kann das sein? Klar ist er im letzten Jahr negativ gelaufen, aber thesauriert wird doch meines Wissens nach nicht die Kursentwicklung sondern die Erträge. Es kann ja nicht sein, dass gar keine „Dividenden“ in den Thesaurierer geflossen sind, oder? Oder verstehe ich hier etwas falsch? Schon vorab recht herzlichen Dank für deine Antwort und deine nützlichen und informativen Videos… Weiterlesen »
Servus Thomas,
ich habe jetzt nur einen schnellen Blick darauf geworfen und es handelt sich hier um einen SWAP-ETF. Hier kann so ziemlich alles passieren mit dem Trägerportfolio. Blickst du zurück, so siehst du extrem hohe Schwankungen bei diesem SWAP ETF:
https://my.oekb.at/kapitalmarkt-services/kms-output/fonds-info/sd/af/f?isin=LU0274208692&stmId=57209
Grüße,
Andreas
Alles klar, dankeschön!
Grüße,
Thomas
Hallo, ich vergleiche die ausschüttungsgleichen Erträge von zwei ETF-Indexfonds auf den MSCI World – und zwar den ishares IE00B4L5Y983 und den xtracker LU0274208692. Zusammenfassend errechne ich, dass für den Zeitraum 2017-2022 beim xtracker gegenüber den ishares die ausschüttungsgleichen Erträge und damit die KeSt-Kosten mehr als 6,2-fach höher sind und von der „steuereinfachen“ Bank auch so ans Finanzamt abgeführt wurden. Als Anleger dachte ich, die ETF seien praktisch gleichwertig – thesaurierend, ETF-Indexfonds auf MSCI World, Meldefonds, ähnlicher TER, daher überraschen mich die damit auch 6-fachen Kosten. Habe ich einen Gedankenfehler? Ist es tatsächlich korrekt, dass der xtracker derartig hohe Mehrkosten im… Weiterlesen »
Servus Christian,
ja, das kann passieren. Dein Xtrackers ist ein synthetischer ETF. Wenn das Trägerportfolio ausgetauscht wird, kann das zu höheren Steuerbelastungen führen. Das ist der Grund warum ich eher von SWAP ETFs abrate, denn es ist oftmals schwer nachvollziehbar, was hier denn passiert. Über viele Jahre, Jahrzehnte, sollte der Nachteil aber nicht ganz groß sein, dennoch sind SWAP-ETFs mit der österreichischen Besteuerung nicht wirklich kompatibel.
Grüße,
Andreas
Hallo Andreas, danke für die schnelle Antwort. Ja, könnte tatsächlich am SWAP-ETF zu liegen, aber der Unterschied ist schon sehr krass. Danke für obigen Artikel, damit kann ich zumindest die Meldungen nachprüfen und allfällige Brokerfehler ausschliessen. Ich bevorzuge auch den physischen ETF, „leider“ ist der SWAP-ETF bei mir noch als Altbestand im Depot, als mir das Detailwissen fehlte und ich den SWAP „erwischte“. Ich dachte immer, dass wäre ein Vorteil, aber in den letzten 5 Jahren haben die KeSt-Steuern ca. 10% des Kurswertes verursacht, während die KeSt beim physische ETF nur ca. 2% des Kurswertes kostete. Für zwei Indexfonds auf… Weiterlesen »