Durch die Einstellung des Services von Brokerjet, einer Marke der Erste Bank, müssen sich rund 38.000 Brokerjet Kunden um einen neuen Anbieter umsehen. Es gibt dabei verschiedene Strategien, um sein Depot bei Brokerjet aufzulösen bzw. zu transferieren. In einem eigenständigen Beitrag wurden die 5 Möglichkeiten aufgezeigt.
- Selbstständiger Verkauf aller Positionen und Schließung Ihres Brokerjet Depots
- Eröffnung unseres beratungsfreien online Self Directed Investor – Services zu attraktiven Konditionen und Übertrag Ihrer Depotbestände
- Übertrag der Depotbestände auf Ihr bestehendes Erste Bank Depot zu den dort dafür gültigen Konditionen
- Übertrag der Depotbestände zu Ihrer Sparkasse zu den dort dafür gültigen Konditionen
- Übertrag der Depotbestände zu einem anderen Bankinstitut
Ich persönlich nutze die Chance der aktuell vorhandenen 25 %igen Kursgewinnsteuer (ab 1.1.2016 ist diese 27,5 %) und vor allem der Chance mein Depot zu bereinigen. Nun kam es im Zuge der Bereinigung bzw. vollständigen Verkaufs aller Positionen natürlich auch zur Be- und Verrechnung der Kursgewinnsteuer. Nun passierte bei Brokerjet folgendes in meinem Fall:
Aktiensplit wurde mit falschem Anschaffungskurs eingebucht
Ich hatte Google Aktien, welche vor geraumer Zeit gesplittet wurden in A- und C-Aktien. Durch diesen Aktiensplit kam es anscheinend so, dass die Anzeige der Performance falsch dargestellt wurde und so falsche Tatsachen dargestellt wurden. Dies war die erste Ungereimtheit, die zweite Ungereimtheit mit deutlich größeren Auswirkungen geschah beim Verkauf dieser Positionen und bei der Berechnung der Kursgewinnsteuer. Anscheinend wurde beim Aktiensplit ein falscher Anschaffungskurs (manuell?) eingebucht und so kam es bei der dazugehörigen Berechnung der Kursgewinnsteuer zu einem Fehler, welcher nicht zu meinem Gunsten war.
Durch die Aufmerksamkeit meinerseits und dem Umstand, dass ich nicht gleich locker ließ nach den ersten Beteuerungen des Brokerjet Mitarbeits am Telefon rechnete ich im Detail nach und bemerkte so, dass Brokerjet mir um ~ 66 % zu viel Kursgewinnsteuer zu Gunsten des Finanzamtes berechnete. Nach dem Aufzeigen des vermeintlichen Fehlers, korrigierte nun Brokerjet diesen Fehler, jedoch fehlt noch eine offizielle Stellungnahme, ob ich ein Einzelfall bin, oder ob es ein „Wir-sind-Einzelfall“ gibt.
Tipp bei der Brokerjet Schließung: Unbedingt nachrechnen!
Fehler passieren und niemand ist unfehlbar, trotzdem ist man als Kunde sauer, wenn es um das liebe Geld geht und hier ein größerer Fehler geschieht und man aufpassen muss wie ein Haftlmacher, damit man diese erkennt. Daher unbedingt nachrechnen, kontrollieren, denn im allgemeinen Trubel können diese Fehler passieren und wer weiß, wie Reklamationen nach der Schließung von Brokerjet behandelt werden.
Ich habe gehört dass es einige Berechnungsfehler bei Brokejet gab. Den genauen Sachverhalt hab ich nicht mehr im Kopf, ein Bekannter hat mir nur erzählt, dass Brokerjet bei der Auflösung grobe Fehler gemacht hat, die er nur durch Zufall entdeckt hat. Skandalös
Man müsste bzw. sollte jeden Fall selbst prüfen. Fehler passieren, wichtig ist, dass sie korrigiert werden und keine Systematik enthalten.
Bei mir hat Brokerjet fälschlich die Kursgewinnsteuer von meinem Konto abgezogen, obwohl ich diese Aktien niemals verkauft habe.
Dauerte trotz meiner Urgenz mehrere Tage, bis das korrigiert wurde.
spannend! Gab es eine Begründung oder nur eine Rückbuchung?
Aktueller Stand 19.8.: Noch kein Rückruf von BJ mit Erklärung der Umstände, wie dies passieren konnte.
Kann man das selbst Überprüfung, wenn man selbst keine historischen Einkaufs-/Aktiensplitkurse von Google (oder anderen Aktien) notiert hat?
Ich habe nur eine vereinfachte Rechnung gemacht:
Wie viel habe ich für den Kauf meiner Aktien bezahlt?
Wie viel habe ich für den Verkauf meiner Aktien erlöst?
Die Differenz daraus mit 25 % versteuert und nachgesehen, was BJ mir tatsächlich verrechnet hat.
Nach der Korrektur geht es sich ganz gut aus… warte aber noch immer auf eine detaillierte Erklärung.
Handelt es sich dabei zufällig um Buowg/Immofinanz? Die BUWOG-Aktien sind bei mir bei brokerjet auch mit einem falschen Einstandskurs drinnen..
Nein, es sind die genannten Google Aktien
Nach der Trennung der Lagerstellen Wien und Deutschland von Brokerjet im April dieses Jahres, stimmt die Anzeige des Anschaffungskurses teilweise nicht mehr. Ich habe damals nachgefragt was mein eigentlicher Einstiegskurs ist (den ich natürlich auch hatte) und der hat dann gepasst. Trotzdem sehr unprofessionell, und es war wohl schon der Anfang vom Ende von Brokerjet, und so können Sie bei einem Übertrag mehr Fremdspesen berechnen.
Lustigerweise wurde mir am Telefon gesagt, dass dies „eh ein alter Hut“ sei und ich sozusagen einer der letzten bin, die dies bemerken 😉
Das alte BJ war ein tolles Service, super Konditionen und ein tolles Angebot. Ich finds mehr als schade, dass sie das Angebot einstellen, denn es war für mich perfekt (abgesehen von den letzten Wochen und all den Dingen die hier passieren).
Ja, bis April hat immer alles gepasst, auch das Modell, keine Depotkosten bei einem Trade pro Quartal hat mir gefallen. Aber 38000 Kunden in einem Milliarden-Konzern rentieren sich wohl nicht mehr, die Erste schreibt wieder Gewinn, und andere Mütter haben auch schöne Töchter 😉