Mittlerweile sind bereits 3 Monate vergangen, nachdem Brokerjet seine Kunden informiert hat, dass Brokerjet den Brokerservice einstellen wird und bestehende Kunden die Möglichkeit haben alle Wertpapiere zu verkaufen, sich einen neuen Anbieter zu suchen oder ins Wertpapier-Netbanking Service zu wechseln. Seit mehreren Wochen erfolgt daher ein regelrechter Run auf die verschiedensten Broker in Österreich und diese wiederum legen verschiedenste Köder aus, um Neukunden erfolgreich für sich gewinnen zu können.
Broker-Test.at hat nun bei den Brokerjet Mitbewerbern nachgefragt, wie diese denn die letzten Monate erleben und wie die Schließung des Erste Bank Brokers sich denn auf die Kundenzahlen auswirken:
Hello bank!
Bei der Hello bank! hat sich in den letzten Monaten viel getan. Während Brokerjet seine Dienste einstellte, zündete die Hello bank! ihre Rakete und wechselte den Namen. Was früher die direktanlage.at war ist nun die Hello bank! begleitet von österreichweiter Werbung, die sicherlich gehörig ins Geld ging. Mit attraktiven Konditionen und Produkten möchte die Hello bank! zahlreiche Neukunden gewinnen, was dementsprechend von einem Werbedruck unterstützt wird.
Ende Juni 2015 hatte die damalige direktanlage.at noch 71.000 Kunden und seitdem zählt die Hello bank! rund 100 Neukunden pro Tag, wobei diese sich über alle Produkte aufteilen. Also Girokonto, Sparkonto und Depot. Die Hello bank! berichtet, dass bei den Depotübertragen die meisten von Brokerjet stammen (80 %). Dieses gesteigerte Interesse an den Wertpapierdienstleistungen der Hello bank! spiegelt sich natürlich im Trading wider und so wird es im heurigen Jahr deutlich mehr Transaktionen geben als im Jahr 2014. Letztes Jahr gab es bei der Hello bank! insgesamt 900.000 Transaktionen, während es heuer im 1. Halbjahr bereits 500.000 Transaktionen waren. Damit wird die Hello bank! wohl locker über 1 Million Wertpapier-Transaktionen bis zum Ende des Jahres kommen.
Wer aktuell Neukunde der Hello bank! werden möchte, der erhält folgende Bonifikation die bis 30.11.2015 gelten:
- 50 Euro Startbonus bei Online-Depoteröffnung
- bis Ende 2016 keine Depotgebühr (für Fonds generell keine Depotgebühren)
- für 6 Monate ab Depoteröffnung nur 2,95 Euro Kauf- bzw. Verkaufsspesen und 90% Rabatt auf Ausgabeaufschläge bei Fonds
- bis zu 500 Euro Spesenübernahme bei Depotübertrag bzw. Depotwechsel
Was auch für Neukunden anfällt ist die Kontoführungsgebühr in der Höhe von 18 Euro im Jahr. Ein bestehendes Hello bank! Girokonto kann leider nicht als Verrechnungskonto verwendet werden, das heißt diese Kosten fallen für jeden Brokerage Kunden an.
Zur Hello bank: Website
Bankdirekt.at
Die Bankdirekt.at frohlockt, denn die Veränderungen am österreichischen Direktbanken-Markt werden hier deutlich gespürt und dies zum Vorteil für die Bankdirekt.at. Die Bankdirekt.at verweist darauf, dass ihren Kunden es wichtig ist bei einem österreichischen Anbieter zu sein. Bisher hat die Bankdirekt 19.000 Kunden und es werden von Monat zu Monat um ca. 100 Kunden mehr.
Dass das Angebot der Bankdirekt.at von den Kunden positiv angenommen wird und es sich sehen lassen kann zeigt auch die Studie der Österreichischen Gesellschaft für Verbraucherstudien. Hier erreichte der Kundendienst der Bankdirekt.at den 1. Platz – Kunden sind hier also gut aufgehoben.
Wer sich für die Bankdirekt.at nun noch entscheidet, der erhält als Neukunde bis 31.12.2015 noch folgende Zuckerl:
- Wertpapierhandel um EUR 1,-
- Neukunden handeln einen Monat lang Wertpapiere an allen Börsen und im außerbörslichen Direkthandel um nur 1,- Euro. Handelsortentgelte, Fonds-Ausgabeaufschläge und fremde Börsengebühren werden weiterverrechnet.
- Keine Depotgebühr bis 31.12.2016!
- Übernahme der Übertragsspesen bis EUR 500,-
Wir refundieren gegen Vorlage der Belege die Übertragsspesen im Nachhinein schon ab einem Mindestwert von EUR 1.000,- je übertragener Wertpapierposition.
Zur Bankdirekt.at: Website
Easybank
Auch die Easybank verzeichnet ein gesteigertes Interesse an ihrer Brokerage-Dienstleistung. Die Easybank verweist darauf, dass auch ihr Angebot attraktiv ist, denn neben einer attraktiven, intuitiven Weboberfläche erhalten Neukunden vergünstigte Konditionen:
Neukunden profitieren bei Depoteröffnung bis 31. Dezember 2015 von der gratis Depotführung bis 31. März 2016. Zusätzlich refundieren wir die Spesen für den Depotübertrag bis zu EUR 500,-, wenn bis 31. Dezember 2015 ein Depot zur easybank übertragen wird.
Zur Easybank.at: Website
Degiro
Der neue Low-Cost Anbieter aus den Niederlanden reibt sich natürlich auch die Hände, wenn es um die Schließung von Brokerjet geht, denn Degiro ist für viele Österreicher eine willkommene Alternative zu Brokerjet, denn günstiger Traden geht einfach nicht mehr. In ganz Europa hat Degiro über 100.000 und in Österreich konnte Degiro seit der Schließungsbekanntgabe von Brokerjet den Kundenstamm verdoppeln. Eine Beantragung zum Traden ist bei Degiro sehr einfach genauso wie die Weboberfläche einfach gehalten ist.
Was viele Österreicher dennoch vom Angebot von den Degiro abhält ist der Umstand, dass die Versteuerung jedem selbst obliegt und Degiro hier außer die nötigen Aufstellungen nicht unterstützt. Die Verrechnung der Kursgewinnsteuer und der Ausgleich von Kursverlusten muss somit von jedem Österreicher selbst über die Einkommensteuererklärung durchgeführt werden.
Aber dennoch: Wer auf die Konditionen blickt, der wird sich das Degiro Angebot näher ansehen. Keine Depotgebühr, keine Kontoführungsgebühren und Trades um 2,00 Euro + 0,02 % sind supergünstig, ganz gleich wie man es dreht.
Zu Degiro: Website
Andere Broker
Von Flatex gab es trotz Nachfrage keine Stellungnahme. Andere Broker die nicht namentlich genannt werden möchten, berichten ebenfalls über steigende Nachfrage von österreichischen Kunden, auch wenn die größeren Verschiebungen von Brokerjet wohl zu Gunsten von Hello bank!, Bankdirekt & Co gehen.