Eigentlich war die Einführung von Flatex Verrechnungskonten für DEGIRO Kunden bereits gegen Ende 2020 angekündigt. Diese Konten soll die Lösung, das Guthaben der Kunden in Geldmarktfonds zu parken, ablösen. Die niederländische Finanzmarktaufsicht hat hier etwas dagegen.
Nun hat sich aber alles einigermaßen verzögert, doch gestern gab es nun anscheinend erste Informationen für die DEGIRO Kunden in Österreich. In einem E-Mail gibt es die Information, dass DEGIRO „Wir haben unsere Kundenvereinbarung aktualisiert“ nun einiges ändern musste, damit alles auch rechtlich seinen Rahmen hat.
DEGIRO kündigt in dieser E-Mail auch an, dass es möglich sein wird Fremdwährungskonten zu eröffnen, gleichzeitig wird es hier jedoch Auflagen geben. DEGIRO erklärt sich hier kryptisch:
„Wenn dies auf Sie zutrifft (Anmerkung: die Eröffnung von Fremdwährungskonten), werden wir Sie rechtzeitig über die erforderlichen Änderungen und Maßnahmen informieren. „
So DEGIRO in der E-Mail an die Kunden
Apropos kryptisch. Was meint DEGIRO mit „im Wesentlichen“ – wo läuft der Rest ab?
„Bitte beachten Sie, dass Ihr Betrieb der Fremdwährungs-Geldkonten im Wesentlichen über die Plattform von DEGIRO erfolgt, da die Fremdwährungs-Geldkonten ausschließlich als Verrechnungskonto für Wertpapiertransaktionen, Verwahrung und Verwaltung für Ihr DEGIRO-Konto, in Anbetracht der Vollmacht, die Sie DEGIRO zur Abbuchung der Fremdwährungs-Geldkonten erteilen, verwendet werden.“
So DEGIRO weiter in seiner E-Mail an die Kunden
DEGIRO wäre nicht DEGIRO, wenn Sie nicht wieder einmal einen Link ins Leere in ihre Aussendung platzieren würden. So geht der Link zum Vergleich der alten und neuen Kundenvereinbarung „Die alte und die neue Version finden Sie auf unserer Webseite.“ einfach ins Helpcenter und nicht zum Vergleich der beiden Versionen.
Es gibt in der neuen Kundenvereinbarung einen Passus, dass sich DEGIRO auch nun wieder das Recht einräumen lassen will, dass in englischer Sprache kommuniziert werden darf und soll, wenn DEGIRO es will:
Dabei hat doch das OLG Wien bereits entschieden, dass das mit englischer Sprache nicht aufrecht zu halten ist.
Fazit
DEGIRO wird jetzt irgendwann, endlich, früher oder später die Flatex Verrechnungskonten einführen. Die Bedingungen wurden bereits dementsprechend abgeändert und nun warten wir Kunden darauf, dass die Geldmarktfonds Lösung endlich abgelöst wird. Dann gibt es für Guthaben am Flatex-DEGIRO Verrechnungskonto auch die Einlagensicherung für die dortigen Guthaben in der Höhe von 100.000 Euro.
Hallo Andreas, wie immer top recherchiert, danke! 🙂 Zur Umstellung der Verrechnungskontos: Hier in Deutschland wurde mein „Haupt“konto (das, mit dem ich den Großteil aller Transaktionen mache) nach dem Zusammenschluss im August 2020 direkt im September 2020 auf das Verrechnungskonto bei Flatex umgestellt. Bei meinem „Neben“konto geschah erstmal nicht… Eine Theorie von mir ist, weil ich dort zu der Zeit keine offene Positionen hatte und auch nur sehr wenig Cash geparkt hatte. Ich habe dann mal ein paar tausend Euro auf dieses „Neben“konto überwiesen und ein/zwei Tage später bekam ich direkt die Email zur Umstellung aufs Verrechnugskonto… Also wie gesagt,… Weiterlesen »
Servus Fabian,
natürlich muss dir der Broker deine Aktien herausgeben, ganz gleich wie er heißt. Alle Aktien, 100 % – und was, wenn er das nicht kann? Dann gibt es die Anlegerentschädigung von 20.000 Euro.
Denke passt ganz gut zum Thema: https://www.broker-test.at/news/degiro-hat-oder-hatte-probleme-mit-der-niederlaendischen-finanzmarktaufsicht-afm/
Grüße,
Andreas
Hi Andreas,
danke für deine Antwort. Genau, so hab ich das auch verstanden. Vielleicht war meine Frage nicht ganz eindeutig:
Kann man beim Custody-Profil dann eben genau davon ausgehen, dass Degiro in der Lage ist, mir 100% meiner Aktien herauszugeben, eben weil sie sie nicht verleihen?
Gruß
Fabian
Davon gehen wir bei jedem Broker aus, dass wir die Wertpapiere bekommen im Fall des Falles!
Alle anderen Aussagen halte ich für unseriös, weil wohl niemand Insights zu den verschiedenen Brokern hat und die Gebilde, siehe Wirecard, Commerzialbank & Co erst immer ganz zum Schluss einbrechen.