DEGIRO hat nun ganz offiziell seine Kunden angeschrieben und darüber informiert, dass DEGIRO nun mit dem heutigen Tag, 1. August 2020, ein Teil der Flatex Gruppe ist.
Vermutlich wird es so sein, dass Flatex in Österreich und Deutschland weiterhin stark sein wird, während DEGIRO in den restlichen Ländern gepusht wird.
Was sich auf alle Fälle schon einmal ändern wird ist, dass das leidselige Thema mit den Kunden-Guthaben gelöst wird. Bislang ist es bekanntlich so, dass die Kunden-Guthaben in Geldmarktfonds geparkt werden. Das gefällt den Kunden nicht und auch der Aufsicht nicht. Daher ist die niederländische Finanzaufsicht auch sehr happy gewesen bei der Übernahme, dass dies von Flatex als Bank geschah. Das ist auch schon mal die erste große Veränderung.
Flatex Bankkonto bis Ende 2020 für alle DEGIRO Kunden
Die DEGIRO Kunden werden in den nächsten Monaten angeschrieben mit einer persönlichen Einladung, dass ein Flatex Bankkonto eröffnet werden soll. Dieses Bankkonto wird dann die DEGIRO Geldmarktlösung ersetzen und mit dem DEGIRO Handelskonto verbunden. Vorteil ist, dass die Guthaben dann unter das deutsche Einlagensicherungssystem fällt. Gesichert bis 100.000 Euro (sofern die Einlagensicherung hält).
DEGIRO Info irritiert
In einer E-Mail von DEGIRO an die Kunden informiert DEGIRO auch so:
„DEGIRO war stets bemüht, durch die Entwicklung erschwinglicher, maßgeschneiderter Finanzdienstleistungen für alle Anleger einen Mehrwert zu bieten. Dieses neue Kapitel mit flatex ermöglicht es uns, diesen Ansatz fortzusetzen und unsere Dienstleistungen für Sie zu verbessern.“
Zitat aus dem DEGIRO Kundenanschreiben
War stets bemüht? Eine Floskel die aus dem Bereich des Arbeitszeugnisses, welche allseits bekannt ist. Es bedeutet nichts anderes als ungenügend. Dass DEGIRO Probleme mit der niederländischen Finanzaufsicht hatte ist bekannt und schlussendlich kann nur gehofft werden, dass diese Floskel unglücklich hier verwendet wurde.
Flatex + DEGIRO: Größter Online Broker in Europa
Durch die Übernahme von DEGIRO wird die Flatex Gruppe nun zum größten Broker in Europa. Es wird sicherlich spannend werden, denn es ist ein Preiskampf hier am Markt, gleichzeitig werden wir Europäer auch immer Wertpapierfreundlicher. Eine spannende Zeit steht uns Kunden und natürlich der Flatex Gruppe bevor.
„Das gefällt den Kunden nicht“ triff meines Wissens nur für uninformierte Kunden zu. Denn nach meinem Wissen ist der Geldmarktfond Sondervermögen und daher bei einer Pleite von Degiro geschützt, während das Bankkonto bei Flatex nicht geschützt ist (außer den ziemlich windigen 100000 Euro Einlagesicherung).
Lieber Bernhard,
da bin jetzt scharfzüngig und schreibe:
1) ein Fond ist etwas anderes als ein Fonds. 😁
2) dein Wissen ist gefährliches Halbwissen. Der Fonds ist Teil der Degiro Gruppe und die AFM hat Degiro unter verstärkter Aufsicht, weil u.a. es nicht gelang/gelingt, dass die Kundenportfolios vom Vermögen Degiros segregiert sind und zudem ein anderer Teil der Unternehmensgruppe wo Degiro dabei ist, ein Klumpenrisiko darstellt in den Kundenportfolios. Alles im Juli 2020 in einem sehr langen AFM Bericht dargestellt.
Geht Flatex alleine hops, packt das der Einlagensicherungsfonds aber locker. Bei einer Systemkrise ist es natürlich anders.
Mir war die Erstattung im Cashfunds nur lieber als die -0,5 bei flatex. Mal sehen welche Lösung hier kommt.
Mir ist das mit dem DEGIRO Geldmarktfonds zu intransparent, dauernd die Änderungen, auch die Rücküberweisungen von DEGIRO wenn zu viel Cash rumliegt. Bei Flatex weiß man halt, was man hat (-0,4 % in Österreich und bis 250 Euro nix).
Was heißt bis 250€ nix? Gelten die 0,4% Negativzinsen erst, wenn mehr als 250€ auf dem Cashkonto geparkt sind?
Dazu habe ich schon mal ein Video dazu gemacht wie Flatex es hier in Österreich macht. Dürfte noch immer so ablaufen:
https://youtu.be/yRDNYImyIgA