Beachte: Veranlagungen in Finanzinstrumenten sind mit Risiken verbunden und können neben den Erträgen auch zum Verlust des eingesetzten Kapitals führen.

Erste Bank: Vier neue Depotmodelle, günstiger aber noch immer teuer

Die Erste Bank und auch die Sparkassen rollen gerade ihre neuen Depotmodelle aus. Die Benennung ist bei allen in etwa gleich, doch unterscheiden sie sich in ihren Kosten, daher immer Augen auf, bei welcher Sparkasse man denn ein Wertpapierdepot abschließen möchte. Bei der Überarbeitung der Depotmodelle wurde die Komplexität bei den Gebühren um eine Spur reduziert, gleichzeitig ganz einfach ist es weiterhin nicht. Erwähnenswert ist, dass neben vielen Raiffeisenbanken, Volksbanken und der easybank nun auch die Sparkassen in Österreich ein s Young Depot anbieten – damit den deutschen Neobrokern etwas entgegengesetzt werden kann. Im Vergleich zu diesen, ist das Angebot der verschiedenen Sparkassen in Österreich natürlich steuereinfach. Beim s Young Depot gibt es keine Depotgebühren für alle unter 27 Jahren und bis zu einem Wert von 25.000 Euro.

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Erste Bank mit 4 neuen Depotmodelle: Lohnen sie sich? s Young Depot für alle bis 27 Jahre

Vergleich der 4 Depotmodelle

Hier ist die aktualisierte Übersicht der Konditionen der verschiedenen Depotmodelle. Für Selbstentscheider:innen ist das letzte Depot, das Selfinvest Depot das günstigste und interessanteste Depot.

Konditionens Young Depots Active Depots DepotSelfinvest Depot
DepotführungsentgeltBis € 25.000: kein Entgelt;
danach 0,432 % p.a.
1,152 % p.a.
Aktion für 12 Monate mit halber Depotgebühr
0,432 % p.a. bzw. mindestens 57,456 Euro p.a.0,216 % p.a. bzw. mindestens 28,656 Euro p.a.
Transaktionsentgelt (Börslicher Handel)€ 1,99 + 0,19 % vom Kurswert
+ fremde Spesen je nach Handelsplatz
50 Transaktionen inkludiert, danach
€ 6,99 + 0,49 % vom Kurswert
+ fremde Spesen je nach Handelsplatz
€ 6,99 + 0,49 % vom Kurswert
+ fremde Spesen je nach Handelsplatz
€ 3,99 + 0,19 % (bzw. 0,15 % für Vieltrader – ab 15 Transaktionen im Monat)
+ fremde Spesen je nach Handelsplatz
Transaktionsentgelt (Investmentfonds, außerbörslich)Kauf: 0,99 % / Verkauf: kein EntgeltKauf: 2,49 % / Verkauf: kein EntgeltKauf: 2,49 % / Verkauf: kein EntgeltKauf: 1,99 % / Verkauf: kein Entgelt
s Investmentplans Kauf (Aktien, ETFs, Fonds, Zertifikate)0,99 %0,00 %2,49 %1,99 %
s Investmentplans Verkauf (Aktien, ETFs, Fonds, Zertifikate)kein Entgeltkein Entgeltkein Entgeltkein Entgelt
Wertpapierübertrag (Eingang)KostenlosKostenlosKostenlosKostenlos
Wertpapierübertrag (Ausgang)€ 30,00 je ISIN€ 30,00 je ISIN€ 30,00 je ISIN€ 30,00 je ISIN
Stimmrechts- und Besucherkarten InlandKostenlosKostenlosKostenlosKostenlos
Stimmrechts- und Besucherkarten Europa€100,00€100,00€100,00€100,00
Stimmrechts- und Besucherkarten außerhalb Europas€300,00€300,00€300,00€300,00
Steuerreport (Deutschland, Italien, Schweiz)€60,00€60,00€60,00€60,00
Devisengebühr13,50 Euro bis 5.500 Euro, danach 0,20 %13,50 Euro bis 5.500 Euro, danach 0,20 %13,50 Euro bis 5.500 Euro, danach 0,20 %13,50 Euro bis 5.500 Euro, danach 0,20 %

Achtung auf Umsatzsteuer, Monatsangaben, fremde Spesen und Devisengebühr

Wer sich die Konditionen auf der Website der Erste Bank ansieht der muss ein wenig aufpassen, denn nicht alle Konditionen sind gleich ausgewiesen oder rasch erkennbar. So ist bei der Depotgebühr der Wert je Monat angegeben und wie in Österreich leider üblich, auch ohne Umsatzsteuer. So sind zu den 1,99 Euro pro Monat bzw. 0,015 % pro Monat an Depotgebühr die Umsatzsteuer von 20 % hinzuzurechnen und das Ergebnis mal 12 zu nehmen, um den Jahreswert zu erhalten wie dieser oben in der Tabelle angeführt ist.

Bei den ausgewiesenen Transaktionsspesen sind noch die fremden Gebühren hinzuzufügen, diese unterscheiden sich je nach Handelsplatz.

Ebenso ist wichtig zu wissen, dass die Erste Bank und auch die Sparkassen bei Fremdwährungen auch noch Devisengebühren verlangen. Diese liegt bei der Erste Bank bei 13,50 Euro bei Beträgen bis 5.500 Euro und danach bei 0,20 %. Bei Dividenden in Fremdwährungen sind das sehr teure Pauschalgebühren, da ist die Dividendengebühr von Flatex mit 5,90 Euro pauschal schon fast günstig.

Unterschiede der Depotmodelle:

Transaktionsentgelte:

  • Das s Young Depot und das Selfinvest Depot haben niedrigere Transaktionsentgelte im Vergleich zu den anderen Modellen. Das Selfinvest Depot bietet sogar noch günstigere Konditionen für Vieltrader ab 15 Transaktionen pro Monat (€ 3,99 + 0,15 % vom Kurswert).

Investmentfonds:

  • Beim s Young Depot ist der Kauf von Investmentfonds mit 0,99 % am günstigsten. Das Selfinvest Depot berechnet dafür 1,99 %, während die anderen Modelle 2,49 % berechnen.

Depotführungsentgelte:

  • Das s Young Depot erhebt bis zu einem Depotvolumen von € 25.000 keine Depotführungsgebühren. Beim Selfinvest Depot liegt das Depotführungsentgelt bei 0,015 % pro Monat, jedoch mit einem Mindestbetrag von € 1,99.

Vieltrader-Rabatte:

  • Das Selfinvest Depot bietet Rabatte für Vieltrader, wenn innerhalb eines Monats mindestens 15 Transaktionen ausgeführt werden.

Zielgruppe:

  • Das s Young Depot richtet sich an jüngere Investoren, während das Selfinvest Depot aufgrund der Vieltrader-Konditionen und des niedrigeren Depotführungsentgelts für aktive Investoren interessant sein könnte.

Vergleich zum Mitbewerb

Am interessantesten für Selbstentscheider:innen ist bei der Erste Bank noch immer das Selfinvest Depot, der Nachfolger des Direktdepots bei der Erste Bank. Mit einer Depotgebühr von 0,216 % p.a. bzw. mindestens 28,66 Euro im Jahr ist das Depot deutlich teurer in der Depotführung als es die DADAT Bank mit 0,09 % p.a., die easybank mit 0,12 % p.a. oder die Bank Direkt mit 0,12 % p.a. ist. Flatex hat dauerhaft keine Depotgebühr.

Auch bei den Ordergebühren ist die Erste Bank nicht der Billigsdorfer. Das Beispiel Wiener Börse zeigt, dass die Erste Bank durchaus mithalten kann bei niedrigeren Ordergegenwerten, sie aber bei einer Ordergröße von 3.000 Euro und höher dann doch wieder deutlich teurer ist als der Mitbewerb. Die Tabelle zeigt den Vergleich der Erste Bank mit ihrem Selfinvest Depot vs. Mitbewerber wie Flatex, DADAT Bank, easybank oder Bank Direkt.

Aufzupassen ist bei der Angabe der Ordergebühren, dass hier die fremden Spesen nicht angegeben werden von der Erste Bank. Wer einen ex-Ante Kostenausweis tätigt im Rahmen einer Orderaufgabe wird sich davon überzeugen können, dass die fremden Spesen natürlich noch hinzukommen. Im Ordergebühren Vergleich der Wiener Börse werden in der Spalte der Erste Bank, ganz rechts, die Ordergebühren natürlich mit den fremden Spesen angegeben.

Die Ordergebühr für die Wiener Börse lautet bei der Erste Bank:

  • Eigene Spesen: 3,99 Euro fix plus 0,19 %
  • Fremde Spesen: 1,15 Euro fix plus Ordergegenwert * 0,02 %

Die Devisengebühr mit 13,50 Euro fix ist für einen Online Broker dann auch noch erwähnenswert.

Bisherige Konditionen

Die Konditionen des Direktdepots und anderer Depotmodelle der Erste Bank waren bislang deutlich teurer, denn hier hieß es alleine bei den Depotgebühren bislang:

  • ab 0,2792568 % p.a. bei inländischer Verwahrung
  • ab 0,6346752 % p.a. bei ausländischer Verwahrung
  • mind. 18,43 €/Depot p.a.
  • mind. 4,61 €/Position p.a.

Hier wurde es mit 0,216 % p.a. bereits deutlich günstiger. Aber auch die Ordergebühren wurden bei der Erste Bank gesenkt. Die Zeiten von Brokerjet, dem sehr günstigen Broker der Erste Bank von anno dazumals, sind jedoch aber leider vorbei.

Fazit

Die Erste Bank hat ihre Depotmodelle überarbeitet und ist nun deutlich günstiger und auch einfacher geworden. Dass es nun ein eigenes s Young Depot gibt für alle unter 27 Jahren ist neu. Das Depot für Selbstentscheider:innen, das Selfinvest Depot, kostet an Depotführung 0,216 % p.a. bzw. mindestens 28,656 Euro p.a. Eine Order kostet 3,99 Euro fix plus 0,19 % und das für alle Handelsplätze. Hinzu kommen noch die fremden Spesen die deutlich abweichen je nach Handelsplatz.

Großer Nachteil ist bei der Erste Bank, dass die Devisengebühren immens sind mit 13,50 Euro bis 5.500 Euro, danach 0,20 %!

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4 Kommentare
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Frage bezüglich der Devisengebühren. Wenn ich jetzt in den heiligen Gral investieren würde A1JX52, fallen hier ebenfalls Devisengebühren an? Bei der Dividendenauszahlung geh ich mal davon aus, aber auch wenn ich Anteile kaufe und Verkaufe. Gerade bei größeren Summen wäre das ja schon ein ziemlicher Dealbreaker.

Die Depotführungsentgelte sind heftig. Hier für jedes Kontomodell und einem fiktiven Depotwert von 100.000€ hochgerechnet:
– s Active Depot: 1.080€ pro Jahr
– s Depot Plus: 720€ pro Jahr
– s Depot: 504€ pro Jahr
– Selfservice Depot: 288€ pro Jahr

Zuletzt bearbeitet 8 Tage her von Reddit-User
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