Jetzt ist es also fix, Flatex erhält die Unbedenklichkeitserklärung der niederländischen Nationalbank, der Nederlandsche Bank (DNB). Alles hat ein wenig länger gedauert als erhofft, denn Flatex erwartete sich diese bis spätestens dem 2. Quartal. Nun sind wir bereits im 3. Quartal 2020.
Flatex darf nun die restlichen 91,6 90,6 % von DEGIRO übernehmen
Mit Dezember 2019 hat Flatex bereits 9,4 % an DEGIRO übernommen und hat nun die Erlaubnis die restlichen 90,6 % von DEGIRO zu übernehmen. Die bisherigen DEGIRO Anteilseigner erhalten dafür bis zu 7,5 Millionen neue Flatex Aktien. Ebenso gibt es 36,4 Millionen Euro in bar für die bisherigen DEGIRO Anteilseigner.
Einlagensicherung für DEGIRO kommt
Bisher waren Guthaben von DEGIRO Kunden in Geldmarktfonds geparkt und das war in den letzten Monaten schon äußerst kompliziert, denn DEGIRO hat die effektive Negativrendite kompensiert und später diese Kompensation auf maximal Guthabengröße von 2.500 Euro reduziert. Hat ein DEGIRO mehr als 2.500 Euro in dem Geldmarktfonds liegen, so gibt es hier also eine Negativrendite oder DEGIRO ging sogar weiter und überwies überschüssige Gelder auch einfach an das Referenzkonto der Kunden wieder zurück.
Damit soll nun Schluss sein, denn Flatex kümmert sich darum, dass diese Praxis abgestellt wird. Angeblich war dies der niederländischen Aufsicht immer schon ein Dorn im Auge und vielleicht eine Bedingung bei der Übernahme. Flatex und DEGIRO haben auch bereits das passende Projekt dazu und so wird es laut Eigenaussagen von Flatex bis spätestens Ende Q3 2020 DEGIRO Verrechnungskonten geben bei denen die Flatex Einlagensicherung gilt.
Der Flatex CFO Muhamad Chahrour meint dazu:
„Die Bereitstellung von flatex Bankkonten für DEGIRO Kunden wird das Kundenwachstum weiter ankurbeln.“
Muhamad Chahrour, CFO Flatex
Noch stärker ankurbeln? Laut Pressemitteilung von Flatex gab es in den letzten 7 Monaten bei DEGIRO ein Kundenwachstum von unter 500.000 auf zusätzliche 250.000 Kunden. Na bumm.
In den letzten Wochen gab es bei der Aktionärsstruktur von Flatex einige Änderungen. Angeblich ist die Österreichische Post bereits ausgestiegen und die zwei anderen großen Aktionäre haben einen Teil ihrer Anteile abgestoßen.
9,4 % + 91,6 % = 101% 🙂
Jetzt könnte ich auch Finanzminister werden bei meinen Rechenkünsten 🙂