Beachte: Veranlagungen in Finanzinstrumenten sind mit Risiken verbunden und können neben den Erträgen auch zum Verlust des eingesetzten Kapitals führen.

Investor kauft Finanzen.net inklusive Neobroker Zero

Der hierzulande nicht oder nur kaum bekannte UK-Finanzinvestor Inflexion Capital hat die Onlineplattform finanzen.net von Axel Springer übernommen. Inkludiert im Verkauf ist natürlich auch der nicht steuereinfache Neobroker Finanzen.net Zero. Der Kaufpreis soll bei rund 400 Millionen Euro liegen.

Finanzen.net, mit Sitz in Karlsruhe, zählt mit rund 36 Millionen monatlichen Besuchen zu den führenden Finanzportalen in Deutschland und es gibt auch eine Österreich-Version des Portals unter der Domainendung Finanzen.at. Zur Gruppe gehören neben dem Finanzinformationsportal auch der Trading-Spezialist TraderFox, die digitale Vermögensverwaltung Oskar und der bereits erwähnte Neobroker finanzen.net zero.

Warum diese Transaktion? Anscheinend möchte der Axel Springer Verlag Kasse machen und dem neuen Finanzinvestor Inflexion Capital dürfte das Angebot gut ins Sortiment passen. Unter der neuen Eigentümerschaft sollen die bisher getrennt geführten Geschäftseinheiten stärker integriert werden, um Synergien zu nutzen und das Wachstum zu beschleunigen. Geplant ist zudem, das Produktportfolio um Spar- und Investitionsprodukte zu erweitern. Wie rasch dies funktioniert wird, das wird sich zeigen.

Wirft man einen Blick in den Bundesanzeiger, so findet man für die Jahre 2018 bis 2021 die letzten vier Jahresabschlüsse. Die Umsätze in Form des Rohertrags belaufen sich in diesen vier Jahren zwischen 23 und 32 Millionen Euro. Unterm Strich blieben dann an Jahresergebnis nach Steuern zwischen 8,8 und 15,8 Millionen Euro übrig. Im Verhältnis Jahresergebnis zu Rohertrag waren es stets 38 bis fast 50 %. Sehr gute Werte.

2018201920202021
Rohertrag23.046.709 €32.019.925 €27.705.193 €31.714.595 €
Jahresergebnis8.767.588 €15.792.800 €12.280.187 €13.780.721 €
Verhältnis JE/Rohertrag38,04%49,32%44,32%43,45%

Dennoch ist die Verkaufssumme von kolportierten 400 Millionen Euro nicht wenig im Verhältnis zum Jahresergebnis. Entweder waren die Jahresergebnis der letzten Jahre 2022, 2023 und das Rumpfjahr 2024 deutlich besser oder der Käufer Inflexion Capital sieht hier ein verstecktes Potential, welches schnell gehoben werden kann. Rechnet man einen Durchschnitt von 12,655 Millionen Euro über diese vier Jahre, so ergibt sich ein Multiple von 32 des Jahresergebnis im Verhältnis zur Kaufsumme von 400 Millionen Euro. Respekt! Ein sehr hohes Multiple.

Die Transaktion selbst steht noch unter dem Vorbehalt fusionskontroll- und investitionskontrollrechtlicher Freigaben informiert Finanzen.net.

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