Beachte: Veranlagungen in Finanzinstrumenten sind mit Risiken verbunden und können neben den Erträgen auch zum Verlust des eingesetzten Kapitals führen.

Trade Republic bringt Einzelkonten und bleibt aber auch weiterhin bei Sammelkonto – es bleibt kompliziert

Endlich ist es soweit, dass Trade Republic endlich „Tschüss“ zur ungewöhnlichen und unsäglichen Verwahrung der Kundengelder auf Sammelkonten bei vier Großbanken. Mit einem großen Fragezeichen war hier auch stets das Thema Einlagensicherung für die Trade Republic Kundinnen und Kunden verbunden, wie dieser Beitrag aufzeigt.

Girokonto wird in Deutschland eingeführt, Österreich Start noch offen

Bitte aber nicht zu früh freuen, denn der Start des Einzelkontos geschieht nun langsam erst mal in Deutschland. Das Einzelkonto ist verbunden mit einem richtigen Girokonto, welches mit der Sammelkontolösung bislang nicht möglich war. Zudem wird ein neues Girokonto eingeführt, das Überweisungen und Echtzeit-Einzahlungen ermöglicht. Jeder Kunde erhält eine Trade Republic IBAN, und das Girokonto wird schrittweise ausgerollt. Damit müssen alle Trade Republic Kunden wiederum ihre bisherigen Daueraufträge und Überweisungsvorlagen überarbeiten, weil sich die IBAN nun erneut ändert. Die Veränderungen auf einen Blick:

  • Überweisungen an Dritte
  • Echtzeit-Einzahlungen und -Auszahlungen
  • Einrichtung von Lastschriften
  • Jeder Kunde erhält eine Trade Republic IBAN
  • Stufenweise Einführung des Girokontos, Österreich Start noch offen, aber nicht kurzfristig geplant

Sparzinsen weiterhin bis auf weiteres bei 4 % p.a. – Obergrenze von 50.000 Euro wird gestrichen

Trade Republic gibt die EZB-Zinsen von aktuell 4% p.a. ohne Obergrenze an die Kunden weiter, was die bisherige Begrenzung von 50.000 Euro aufhebt. Die Zinsen werden täglich berechnet und monatlich ausgezahlt, sowohl für Neu- als auch Bestandskunden. Wer sich jetzt über 4 % p.a. unbeschränkt freut, der muss gebremst werden, es gibt einige Haken. Ein Haken ist, dass zuerst die neue Trade Republic IBAN aktiviert werden muss, sprich Kundinnen und Kunden von Trade Republic müssen auch das neue Trade Republic Konto haben. Erst dann gibt es die Berechtigung für keine Obergrenze von 50.000 Euro mehr.

Trade Republic wäre nicht Trade Republic, wenn es nicht wieder eine Besonderheit gäbe. Wie ist das mit der neuen IBAN und den Sammelkonten? Diese werden nicht gänzlich abgeschafft, denn das Guthaben wird dort noch immer zum Teil verwahrt und auch in Geldmarktfonds. In der aktuellen Pressemitteilung von Trade Republic zeichnet Trade Republic ein Bild, welches schwer verständlich ist, wie denn in Zukunft die Kundengelder verwahrt werden.

Das Cashguthaben wird auf aktuell 4 Partnerbanken aufgeteilt und auch in Geldmarktfonds investiert. Ob dies im Hintergrund passiert oder ob in Zukunft der Trade Republic Kunde direkt in Geldmarktfonds investieren muss, das geht aus dem Pressetext nicht hervor. Es wird hierzu nachgefragt.

Hier der Originaltext:

„Mit der neuen IBAN und dem zukünftigen Girokonto gibt Trade Republic weiterhin die EZB-Zinsen von aktuell 4 Prozent p.a. an seine Kunden weiter. Nun erhält jeder Kunde diese Zinsen auf das verfügbare Geldguthaben ohne Obergrenze – bisher waren die Zinsen auf maximal 50.000 Euro begrenzt.
Dieses Geldguthaben wird weiterhin auf Partnerbanken wie die Deutsche Bank, HSBC oder J.P. Morgan verteilt und bei höheren Geldguthaben in den Geldmarkt diversifiziert. Kunden profitieren so von der Einlagensicherung mehrerer Partnerbanken und der getrennten Verwahrung der Geldmarktanteile vom Vermögen der Bank. Durch die Weitergabe der EZB-Zinsen profitieren Kunden von Trade Republic voll vom aktuellen Zinsumfeld – ohne Obergrenze – für ihr komplettes Geldguthaben. Derzeit erhalten Neu- und Bestandskunden 4 Prozent Zinsen p.a., die monatlich ausgeschüttet werden.“

So Trade Republic in seiner Presseaussendung, dass es weiterhin 4 % p.a. für Kunden gibt. Ohne Obergrenze.

Der aktuelle Zinssatz von 4,00 % p.a. gilt bekanntlich bis auf weiteres. Es darf davon ausgegangen werden, dass mit der nächsten Zinsänderung der EZB auch dieser Zinssatz angepasst wird. Aktuell steht eine Zinssenkung im Raum. Die nächste EZB Sitzung ist am 6.6.2024 und Trade Republic baut bereits vor, dass die Zinsen gesenkt werden könnten.

Neue Partnerbank

Anscheinend ist nun die HSBC nicht nur Depotbank sondern auch Partnerbank für die Verwahrung von Cashguthaben auf einem Sammelkonto. Anscheinend wurden in den letzten Wochen die Solarisbank nach und nach mit der HSBC ersetzt. Hier wurde aber anscheinend die französische HSBC als neue Bank vorgestellt.

  • Deutsche Bank
  • Solarisbank (Laut Auskunft von Trade Republic wird diese Kooperation auch weiterhin aufrecht gehalten im Bereich der Sammelkonten)
  • Citi Group (Irland)
  • J.P Morgan (Deutschland)

neu ist nun eben die

  • HSBC

Einlagensicherung nun je Einzelkonto sicher bei 100.000 Euro

Wer bei Trade Republic nun ein Einzelkonto hat, der kommt ganz sicher in den Genuss der Einlagensicherung von bis zu 100.000 Euro. Die Anlegerentschädigung liegt bei Trade Republic und beim Depotpartner HSBC bei maximal 20.000 Euro bei den Wertpapieren. Durch die gesetzliche Anlegerentschädigung haben Trade Republic Kunden im Schadensfall Anspruch auf 90 Prozent Ihrer Forderungen aus Wertpapiergeschäften, maximal aber auf einen Betrag in Höhe von 20.000 Euro. Trade Republic ist seit Anfang Dezember 2023 berechtigt auch Einlagen von Kunden entgegenzunehmen und unterliegt der Entschädigungseinrichtung deutscher Banken wie hier nachzulesen ist.

Trade Republic Karte: Weiterhin 1 % Saveback, kostenlose weltweite Bargeldbehebungen bei über 100 Euro

Das Karten Angebot welches es bei Trade Republic bereits seit Jänner 2024 gibt, umfasst 1% Saveback auf Zahlungen, kostenlose weltweite Abhebungen über 100 Euro und keine Fremdwährungsgebühren. Die Geldguthaben der Kunden werden auf Partnerbanken verteilt und in den Geldmarkt diversifiziert, um von der Einlagensicherung und der getrennten Verwahrung zu profitieren.

Steuerreport für Österreich: Noch immer Probleme

Wie der letzte Steuerreport von letzter Woche zeigt, welcher das Kalenderjahr 2023 steuerlich versucht abzubilden, hat Trade Republich noch immer Probleme einen korrekten Steuerreport abzubilden, so zumindest meine persönliche Einschätzung. Der Steuerreport heuer hat meines Erachtens größere Fehler und kann dazu geführt haben, dass in den letzten Jahren von Trade Republic zu niedrige Steuern abgeführt wurden. Ebenso kann es durch diesen heurigen Steuerreport vorkommen, dass zu hohe Steuern abgeführt werden. Diese persönlichen Schlüsse ziehe ich aus meinem Steuerreport und Steuerreports die mir aus der Broker Test Community zugekommen sind.

Eine Anfrage zum Steuerreport 2023 wurde an Trade Republic gesandt. In Bälde gibt es dazu einen eigenen Beitrag der sich mit dem Trade Republic Steuerreport auseinandersetzt.

Wann steuereinfach in Österreich?

Nach Aussagen von Trade Republic wird der Broker seit 2021 in Österreich steuereinfach. Auch heuer für 2024 wird wieder angekündigt, dass das Unternehmen steuereinfach wird. Vielleicht schaffen sie es heuer, vielleicht auch nicht. Man wird es sehen. Das Thema Ankündigen und rühren der Werbetrommel, das beherrscht das Unternehmen allemal.

Mehr zum Thema:

Fragen an die Presseabteilung von Trade Republic und die Antworten dazu von Trade Republic

Nachdem die Presseaussendung viel Raum für Interpretationen offen lässt, wurden folgende Fragen an das Presseteam verschickt mit der Bitte um Beantwortung. Mit Stand 5.6.2024 sind die Antworten auf die Fragen gekommen und werden hier nun präsentiert:

  • Wann erfolgt der Start in Österreich?
    „Die Einführung des Girokontos in Deutschland erfolgt ab sofort und wird stufenweise ausgerollt. Das Girokonto von Trade Republic ermöglicht es Kunden, Geld an Dritte zu überweisen, Rechnungen zu bezahlen und es langfristig auch als Gehaltskonto einzurichten. Hierzu führt Trade Republic zunächst eine eigene Trade Republic IBAN ein. Anschließend werden die Funktionen über die kommenden Monate Schritt für Schritt ausgerollt. Die Einführung des Girokontos in Österreich erfolgt in einigen Monaten.“

  • Ist das geplante Girokonto ein zusätzliches Konto neben dem bereits bestehenden „Cashkonto“, aka, Sammelkonto?
    „Nein, das Girokonto ist kein zusätzliches Konto, sondern eine Erweiterung des derzeitigen Verrechnungskontos.“

  • Ist es richtig, dass Trade Republic die Partnerbank Solarisbank mit der HSBC Continental S.A. ersetzt hat?
    „Es ist richtig, dass die HSBC Continental S.A. zum Partnerbankennetzwerk von Trade Republic gehört. Spekulationen um die Beendigung einer Partnerschaft mit der Solarisbank SE können wir nicht bestätigen.“

  • Ist es richtig, dass die HSBC Continental Europe S.A. der französischen Einlagensicherung unterliegt?
    „Ja, die HSBC Continental Europe S.A. unterliegt der französischen Einlagensicherung.“

  • Durch die Entfernung der Obergrenze von 50.000€: Sie schreiben, dass in Geldmarktfonds investiert wird. Handelt es sich hier um Direktinvestments von uns Trade Republic KundInnen oder um Investments der Partnerbanken?
    „Die am Geldmarkt diversifizierten Gelder werden direkt im Namen des Kunden auf einem separaten Verwahrkonto gehalten und in qualifizierte Geldmarktfonds investiert. Die Wertpapiere werden getrennt vom Vermögen der Bank verwahrt.“

  • Wenn es sich um Direktinvestments der TR KundInnen handelt: Ab welchem Betrag wird direkt investiert? Wie lautet hier die Regel?
    „Trade Republic diversifiziert höhere Geldguthaben in den Geldmarkt. Jeder Kunde kann in der App sehen, ab welchem Betrag für ihn Geld in den Geldmarkt investiert wird. Ebenfalls kann jeder Kunde auf tagesaktueller Basis in der App einsehen, wie sein Geld zwischen Partnerbanken und ggf. Geldmarktfonds verteilt ist.“

  • Wie ist die Aussage aus der Pressemitteilung gemeint: „Kunden profitieren so von der Einlagensicherung mehrerer Partnerbanken und der getrennten Verwahrung der Geldmarktanteile vom Vermögen der Bank.“ 
    „Trade Republic verteilt das verfügbare Geldguthaben auf Treuhandpartnerbanken und bei höheren Guthaben weiter in Geldmarktfonds. So profitiert der Kunde von der gesetzlichen Einlagensicherung von bis zu zwei  Partnerbanken sowie der uneingeschränkten Trennung des Fondsvermögens. Pro Partnerbank gilt die gesetzliche Einlagensicherung von 100.000 Euro pro Konto und Kunde.“

  • Warum gibt es weiterhin die Aufteilung auf Sammelkonten bei Partnerbanken, wo es nun doch Einzelkonten von TR gibt?
    „Wie Sie der Pressemitteilung vom 28.05.2024 entnehmen können, wird Trade Republic die erfolgreiche Zusammenarbeit mit seinen Partnerbanken fortsetzen.“

Fazit

Trade Republic führt Einzelkonten mit eigener IBAN ein, zunächst in Deutschland, wodurch Kunden Überweisungen, Echtzeit-Einzahlungen und Lastschriften durchführen können. Die EZB-Zinsen von 4% p.a. werden ohne Obergrenze auf alle Guthaben weitergegeben, täglich berechnet und monatlich ausgezahlt. Die Einlagensicherung beträgt bis zu 100.000 Euro pro Einzelkonto. Obwohl die Einzelkonten eingeführt werden, bleiben die bisherigen Sammelkonten bei Partnerbanken wie Deutsche Bank und HSBC teilweise bestehen. Die Trade Republic Karte bietet weiterhin 1% Saveback auf Zahlungen, kostenlose weltweite Abhebungen über 100 Euro und keine Fremdwährungsgebühren. Steuerreports für Österreich zeigen weiterhin Fehler so meine persönliche Einschätzung als Steuerlaie und die Umsetzung der steuereinfachen Handhabung wird für 2024 angestrebt. Ob dies tatsächlich gelingt? Wer weiß, Ankündigungen gibt es seit 2021.

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2 Kommentare
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Hallo und danke wie immer für die schnelle Berichterstattung 🙂
Die Obergrenze fällt dann erst mit der Einführung des Girokontos in Österreich weg oder gilts das bereits jetzt für alle Kunden?
Danke und lG

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