Trade Republic kann mehr als Aktien und ETFs. Es kann auch Zinsen auf Guthaben und mittlerweile ist auch die Zahlung mit Karte möglich und es wird ein dahinter liegendes Girokonto entwickelt. Um die Trade Republic Karte ordentlich in den Markt reinzupushen, bietet Trade Republic eine Art Cashback mit dem Namen „Saveback“ an. Hier wird aktuell 1 % des jeweiligen Kartenumsatzes in Form von Wertpapieranteilen rückvergütet, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden.
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Kosten
Die Trade Republic Karte ist kostenlos verfügbar. Es fallen weder Jahresgebühren noch versteckte Kosten an. Nutzer können die Karte ohne monatliche Gebühren oder Mindestumsätze nutzen, was sie besonders attraktiv für kostenbewusste Anleger macht.
Einzig für die Ausgabe der Karte können unter Umständen je Kartenausgabe Kosten anfallen. Ebenso fallen Kosten an, nämlich 1 Euro, wenn ein Bargeldbetrag von unter 100 Euro von einem Bankomaten abgehoben wird.
Bei Fremdwährungen werden laut Trade Republic die von Visa bereitgestellten Wechselkurse verwendet.
Angebot
Trade Republic bietet drei verschiedene Debitkarten von Visa an. Es ist eine reine Bezahlkarte mit der auch Bargeld behoben werden kann. Bei österreichischen Bankomaten wird die Karte als österreichische Karte und nicht als ausländische Karte erkannt bzw. eingestuft. Somit fällt auch keine Bankomatgebühr an, welche bei vielen österreichischen Bankomaten mittlerweile anfällt, wenn mit einer ausländischen Karte Bargeld behoben wird (mehr zum Thema Bankomatgebühren in Österreich).
Die jeweilige Karte kann natürlich auch in das jeweilige Smartphone Wallet hinzugefügt werden. Google Pay als auch Apple Pay stehen demnach zur Verfügung.
- Trade Republic Karte (Classic)
Eine klassische Debitkarte, die direkt mit dem Trade Republic Verrechnungskonto verknüpft ist.
Kosten: Je Kartenausgabe 5,00 Euro
Gewicht: ca. 5 Gramm - Trade Republic Mirror Card
Eine hochwertigere, metallische Variante der Standardkarte mit zusätzlichen Vorteilen.
Kosten: Je Kartenausgabe 50,00 Euro
Gewicht: ca. 20 Gramm - Trade Republic Virtual Card
Eine virtuelle Karte, die ausschließlich für Online-Transaktionen verwendet werden kann.
Kosten: Je Kartenausgabe 0,00 Euro
Gewicht: 0 Gramm 😉
Wenn eine Erneuerung der Karte ansteht, kann erneut eine Zahlung der Kartenkosten anfallen.
Bilder von der Standard Debitkarte von Trade Republic mit einem Kostenpunkt von 5,00 Euro. Auffällig ist, dass weder auf der Vorder- und Rückseite keine Nummer zu finden ist. Auch kein Gültigkeitsdatum und die berühmte 3stellige CVV-Nummer für die Kartenverifizierung (Card Verification Value). Diese Informationen können nur in der Smartphone App von Trade Republic nachgesehen werden. Trade Republic argumentiert hier, dass die so üblichen und gängigen Aufdrucke der Kartennummer etc. eine Sicherheitsmaßnahme ist gegen den Missbrauch der Karte.
Was auffällt bei der Karte ist, dass sie sich anders anfühlt als normale Karten, so die Classic Karte. Bei der Mirror Karte spiegelt sich das Gegenüber klar, bei der Classic Karte hingegen verschwommen, wie aus dem Bild der Vorderseite entnommen werden kann. Die Classic Karte selbst fühlt sich günstig und dünn an. Sie ist leichter als die herkömmlichen Karten.
Wie komme ich zur Karte?
Um eine Trade Republic Karte zu erhalten, muss zuerst ein Konto bei Trade Republic eröffnet werden. Nach erfolgreicher Konto- bzw. Depoteröffnung und Verifizierung der eigenen Identität kann in der Trade Republic App die gewünschte Karte bestellt werden. Die physische Karte wird Ihnen dann per Post zugeschickt, während die virtuelle Karte sofort verfügbar ist. Laut Angaben von Trade Republic sollte die Karte innerhalb von drei bis fünf Werktagen im Postkasten zu finden sein. In Ausnahmefällen sogar bis zu 10 Tage, so der deutsche Neobroker.
Jeder Trade Republic Kunde kann nur eine Karte gleichzeitig in Anspruch nehmen.
Was ist Saveback?
Saveback ist ein Cashback-Programm von Trade Republic, bei dem Nutzer für bestimmte Transaktionen einen Teil des ausgegebenen Geldes in Form von Sparbeiträgen zurückerhalten. Du bekommst die aktuell 1% Saveback auf qualifizierte Kartenzahlungen. Diese fließen automatisch in einen Sparplan deiner Wahl. Du kannst maximal 15 € pro Kalendermonat durch Saveback verdienen, entsprechend einem Karten-Transaktionsvolumen von bis zu 1.500 € pro Monat.
Der angesammelte Saveback Betrag über das Monat, wird extra mit einer eigenen Zahlung in den gewünschten Sparplan nach Wunsch investiert.
Die Bedingungen von Saveback
Um Saveback nutzen zu können, müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:
- Die Transaktion muss mit der Trade Republic Karte durchgeführt werden.
- Die Kartentransaktion muss für Cashback berechtigt sein (Nicht berechtigt sind:)
- Um Saveback zu erhalten, ist eine Mindestinvestition in eine Aktie, ETF oder Kryptowährung von mindestens 50 € pro Kalendermonat in einem Sparplan erforderlich. Diese 50 € können auf mehrere Sparpläne verteilt werden.
Ausnahmen von Saveback
Es gibt bestimmte Transaktionen, die nicht für Saveback qualifiziert sind:
- Geldautomaten-und manuelle Bargeldabhebungen,
- Geldtransfers wie Kontoeinzahlungen oder Peer-to-Peer-Zahlungstransaktionen,
- Zahlungen mit einer inszenierten Wallet oder Karte,
- Transaktionen mit einem Finanzinstitut (einschließlich deren merchant category code „MCC“, MCC 6012),
- Quasi-Bargeldtransaktionen (einschließlich MCC 6050, 6051),
- Überweisungen, Zahlungsanweisungen (einschließlich MCC 4829),
- Investitionen, z.B. Erwerb von Wertpapieren und Kryptowährungen (einschließlich MCC 6211),
- Glücksspiel-und Lotterietransaktionen (einschließlich MCC 7995, 7801, 9754, 7800, 7802).
Wie aktiviere ich Saveback?
Um Saveback zu aktivieren, öffnen Sie die Trade Republic App und navigieren Sie zum Saveback-Bereich. Dort können Sie das Programm aktivieren und Ihr bevorzugtes Investmentziel auswählen. Ab diesem Moment werden qualifizierte Transaktionen automatisch berücksichtigt und die entsprechenden Sparbeiträge gutgeschrieben.
Erfahrungen
In einem selbst durchgeführten Praxistest zeigte sich eine zuverlässige Karte, sie funktionierte stets, so wie es auch andere Karten tun. Manchmal habe ich beim Bezahlen mit Google Pay Schwierigkeiten, sodass das Bezahlterminal eine physische Karte möchte. Sie tut, was sie soll.
Das Saveback wird zu Beginn des neuen Monats auf das Konto entleert und in einem weiteren Schritt wird um den Saveback Betrag Anteile am gewünschten Sparplan gekauft. In meinem Fall ist das die Österreichische Post. Ich verwendete ein österreichisches Unternehmen, damit ich zumindest mit den Dividendenzahlungen keine Notwendigkeit für die Einkommensteuererklärung habe. Das Thema Steuern ist jedoch auch abseits dessen komplex und aufwendig genug.
Hier im Kontoauszug zeigt sich die Prämien-Gutschrift aus dem Saveback mit 6,67 Euro. Das heißt, ich hatte im Monat Mai einen berechtigten Kartenumsatz von rund 667 Euro. Für diese 6,67 Euro wurde die Österreichische Post gekauft und um 50 Euro wurde dann auch der monatliche Sparplan auf das selbe Asset ausgeführt.
In meinem Fall wird einmal im Monat der Sparplan ausgeführt. Hier wurde am selben Tag bislang auch immer das Saveback investiert. Bei beiden Transaktionen, sowohl beim Investment des Savebacks in den Sparplan der Österreichischen Post, als auch beim Investment des Sparplans selbst, war der Ausführungskurs stets der selbe.
Vorteile
- Kostenlose Karte, keine Jahresgebühren oder versteckte Kosten
- Zinsen auf Guthaben am Cashkonto, aktuell 3,75 % p.a.
- Saveback-Programm mit aktuell 1 %
- Verschiedene Kartenoptionen zur Auswahl
- Einfache Verwaltung über die Trade Republic App
Nachteile
- Einige Transaktionen sind von Saveback ausgeschlossen
- Keine direkte Kundenbetreuung für Kartenprobleme
- Nur mit einem Trade Republic Konto nutzbar
- Steuern, Steuern, Steuern
- Höhe des Savebacks, von aktuell 1 %, kann jederzeit abgeändert werden
- Nur in der Smartphone App administrierbar
- Smartphone App gewöhnungsbedürftig
Steuern
Da Trade Republic bislang noch immer nicht steuereinfach ist, lohnt es sich allemal sich auch Gedanken rund um das Thema Steuern zu machen, insbesondere, weil die Informationen aus dem Steuerreport unter Umständen nicht korrekt sind. Kontrolle ist immer gut! Gerald aus der Broker-Test Community hat dazu eine Anfrage an das Finanzministerium gestellt und die ExpertInnen dort mit dieser Frage der Besteuerung des Savebacks konfrontiert. Das BMF antwortete wie folgt auf diese Anfrage:
„… vorab ist festzuhalten, dass die Beurteilung von konkreten Sachverahlten und die steuerliche Einstufung von bestimmten Finanzproduken ausschließlich durch das zuständige Finanzamt erfolgen kann und das Bundesministerium für Finanzen ausschließlich zu darüber hinausgehenden Rechtsfragen Stellung nehmen kann. Vorbehaltlich dessen kann Ihnen zu Ihrer Rechtsfrage folgendes mitgeteilt werden:
Nach Ansicht des Bundesministeriums für Finanzen stellt die Erstattung eines Teilbetrages des Kartenumsatzes durch eine Bank steuerpflichtige Kapitaleinkünfte gemäß § 27 Abs. 5 Z 1 iVm § 27 Abs. 2 Z 2 EStG 1988 dar. Da es sich um Einkünfte aus Geldeinlagen bei Kreditinstituten handelt, kommt der besondere Steuersatz von 25 % gemäß § 27a Abs. 1 Z 1 EStG 1988 zur Anwendung.“
Quelle: Beitrag von Gerald in der Broker-Test Community
Heißt nichts anderes, als der Saveback zum Zeitpunkt der Gutschrift mit 25 % besteuert werden muss. Im oben angeführten Beispiel beträgt der Saveback 6,67 Euro. Davon sind 25 % Steuern zu bezahlen. Das sind 1,67 Euro. Bleiben netto dann also noch 5,00 Euro übrig. Investiert wurden die Bruttosumme von 6,67 Euro. Die anfallende Steuer ist in der jährlichen Einkommensteuererklärung selbst zu erklären. Wie der Wechsel von der Arbeitnehmerveranlagung zur Einkommensteuererklärung gelingt, zeigt dieser Beitrag.
Zum Zeitpunkt des Verkaufs müssen etwaige realisierte Kursgewinne mit dem besonderen Steuersatz von 27,5 % besteuert werden.
Fazit/Zusammenfassung
Die Trade Republic Debitkarte bietet eine kostengünstige und flexible Möglichkeit, alltägliche Transaktionen zu tätigen und gleichzeitig durch das Saveback-Programm von zusätzlichen Sparmöglichkeiten zu profitieren. Das ist verlockend mit (fast) jeder Kartenzahlung bares Geld zu verdienen. Nachdem das Trade Republic Konto (noch) kein vollwertiges Girokonto ist, ist es bestenfalls ein Zweitkonto das mit Guthaben dotiert werden muss. Auf das Saveback ist Steuer zu entrichten und das im aktuellen Fall sogar selbstständig über eine jährliche Einkommensteuererklärung. Maximal können über ein gesamtes Jahr 180 Euro an Saveback erwirtschaftet werden, wenn die Kartenzahlungen mindestens 18.000 Euro im Jahr und mindestens 1.500 Euro im Monat ausmachten. Die erhaltenen Savebackbeträge müssen mit 25 % besteuert werden.
Unterm Strich bleiben die folgenden Herausforderungen, wenn eine App sowohl das Sparen&Investieren als auch das Konsumieren inkludiert. Es handelt sich hier um einen konträren Gegensatz. Zum einen sparen und investieren und auf der anderen Seite konsumieren um möglichst viel Saveback zu erwirtschaften.
Ein paar abschließende Gedanken dazu:
- Sparen & Investieren – Ausgeben & Konsumieren
- Kontradiktion: ein konträrer Gegensatz. Dinge die sich ausschließen.
- Noch dazu vom selben Konto
- Für maximal 180 Euro an Saveback müssen mindestens 18.000 Euro an Kartenumsätzen verkonsumiert werden
- Tägliche Ausgaben, Notgroschen und Investitionen werden in einem großen Pool vermischt
- Lösung: Unterkonten wären klüger
- gibt man deshalb mehr aus und bleibt so weniger übrig? Maximal 1 % an Saveback = Mindestens 99 % Ausgabe
- nicht steuereinfach: zusätzlicher Investitionszeitpunkt mit Kleinbeträgen – 12x Saveback + mind. 12x Sparplan
- wie werden die Savebacks versteuert?
Hallo, nutze ebenfalls seit Mai das Konto und die Karte als “Spassgeld” Konto und kann so einfach meine Ausgaben in Bars und Restaurants im Auge behalten. Funktioniert alles und man bekommt monatlich die Zinsen auf das Guthaben gut geschrieben.