Insgesamt drei verschiedene Neobroker aus Deutschland wollen in Österreich steuereinfach werden. Trade Republic, Scalable Capital und Smartbroker+ haben es vor, manche früher, manche später. Es wird auf jeden Fall ernst. In diesem Video zeige ich auf, ab wann man damit rechnen kann.
Der aktuelle Stand ist der, dass diese drei Broker steuereinfach werden wollen und Trade Republic als auch Scalable Capital einen Steuerreport für die österreichischen Kundschaften anbieten. Bei Trade Republic erhalten jedoch nicht alle Kund:innen diesen Report.
Broker | Trade Republic | Scalable Capital | Smartbroker+ |
Steuereinfach | Geplant | Geplant | Geplant |
Steuerreport AT | Ja (nicht für alle) | Ja | Nein |
Video
Wann werden die Neobroker in Österreich steuereinfach?
Ganz konkrete Angaben machte keiner der Neobroker, aber es wird immer wahrscheinlicher, dass schon bald einer der Neobroker in Österreich steuereinfach werden wird. Trade Republic kündigt seit 2021 bereits an, steuereinfach in Österreich werden zu wollen. Nun könnte es tatsächlich soweit sein, Ende März, Anfang April. Womöglich aber auch erst gegen Ende April 2025. Es wird sich zeigen.
Wann wird es bei Scalable Capital und Smartbroker+ soweit sein. Hier könnte es noch dauern, der Smartbroker+ spricht von Ende 2025, womöglich Anfang 2026. Hier ist das Unternehmen von der Partnerbank, der Baader Bank, abhängig.
Welche Produkte bieten die Broker an?
Broker | Wertpapierdepot | Girokonto | Debitkarte | Zinsen am Konto |
---|---|---|---|---|
Trade Republic | Ja | Ja | Ja | Ja |
Scalable Capital | Ja | Nein | Nein | Ja |
Smartbroker+ | Ja | Nein | Nein | Ja |
Die drei Broker Trade Republic, Scalable Capital und Smartbroker+ bieten alle ein Wertpapierdepot an, mit dem Nutzende Aktien, ETFs und andere Wertpapiere handeln können.
Allerdings unterscheiden sie sich in den zusätzlichen Finanzdienstleistungen:
- Trade Republic hebt sich als einziger Anbieter mit einem integrierten Girokonto hervor – zumindest dann, wenn der Marktstart in Österreich erfolgt ist. Zusätzlich bietet Trade Republic eine Debitkarte, die Kunden für alltägliche Zahlungen nutzen können.
- Scalable Capital und Smartbroker+ bieten dagegen kein Girokonto und keine Debitkarte an.
- Alle drei Anbieter gewähren ihren Kunden Zinsen auf das Kontoguthaben, was insbesondere in Zeiten steigender Zinsen ein attraktives Zusatzangebot darstellt.
Diese Unterschiede machen Trade Republic besonders interessant für Nutzer, die ein kombiniertes Angebot aus Depot, Girokonto und Karte suchen. Scalable Capital und Smartbroker+ hingegen konzentrieren sich eher auf das klassische Wertpapiergeschäft und bieten ebenfalls attraktive Zinsen für Guthaben.
Welche Kosten entstehen für Anlegende?
Kategorie | Trade Republic | Scalable Capital | Smartbroker+ |
---|---|---|---|
Kontogebühr | 0,00 € p.a. | 0,00 € p.a. | 0,00 € p.a. |
Ordergebühr | 1,00 € | 0,99 € EIX/gettex Ab 5,49 € Xetra 0,00 € Prime-Abo | Ab 0,00 € gettex Ab 5,55 € Xetra Ab 10,00 € Wiener Börse Ab 8,00 $ NYSE, NASDAQ |
Dividendengebühr | 0,00 € | 0,00 € | 0,00 € |
Devisenmarge | USD 0,0014 (ca. 0,13 %) CHF 0,0014 (ca. 0,15 %) GBP 0,0011 (ca. 0,13 %) | Keine extra Marge, jedoch Umrechnung mit Marge durch Clearstream Baader Bank: USD 0,0030 (ca. 0,27 %) CHF 0,0030 (ca. 0,31 %) GBP 0,0030 (ca. 0,36 %) | USD 0,0030 (ca. 0,27 %) CHF 0,0030 (ca. 0,31 %) GBP 0,0030 (ca. 0,36 %) |
In Bezug auf die Depot- und Kontogebühren gibt es keine Unterschiede – bei allen Anbietern fällt keine Gebühr an. Die Ordergebühren variieren jedoch:
- Trade Republic verlangt eine pauschale Gebühr von 1,00 € pro Order.
- Scalable Capital bietet unterschiedliche Gebühren je nach Handelsplatz an: 0,99 € auf EIX oder gettex, ab 5,49 € auf Xetra, und mit einem PRIME+-Abo sind gettex-Orders kostenlos. PRIME+ kostet im Monat 4,99 Euro.
- Smartbroker+ ermöglicht Orders ab 0,00 € auf gettex, verlangt aber ab 5,55 € für Xetra, 10,00 € für die Wiener Börse und 8,00 $ für NYSE/NASDAQ.
Eine Dividendengebühr fällt bei keinem der drei Broker an.
Die Devisenmargen zeigen Unterschiede: Trade Republic hat eine niedrige Marge, Scalable Capital bei seinem eigenen Depot eine Marge die nicht genannt werden kann und beim Baader Bank Depot, die selbe Marge auf Devisen wie der Smartbroker+ mit der selben Partnerbank. Smartbroker+ hat mit 0,0030 für USD, CHF und GBP die höchsten Devisenmargen.
Sparpläne – Welche Optionen gibt es?
Kategorie | Trade Republic | Scalable Capital | Smartbroker+ |
---|---|---|---|
Sparplan Gebühr | 0,00 € | 0,00 € | 0,00 € |
Sparplan Aktien | Ca. 3.000 | Ca. 1.000 | Ca. 4.600 |
Sparplan ETFs | Ca. 1.700 | Ca. 1.600 | Ca. 1.600 |
Beschreibung:
Kategorie | Trade Republic | Scalable Capital | Smartbroker+ |
---|---|---|---|
Sparplan Gebühr | 0,00 € | 0,00 € | 0,00 € |
Sparplan Aktien | Ca. 3.000 | Ca. 1.000 | Ca. 4.600 |
Sparplan ETFs | Ca. 1.700 | Ca. 1.600 | Ca. 1.600 |
Alle drei Broker bieten kostenlose Sparpläne an, was für langfristige Anleger attraktiv ist. Es gibt jedoch Unterschiede bei der Anzahl der verfügbaren Aktien- und ETF-Sparpläne:
- Smartbroker+ hat mit ca. 4.600 Aktien-Sparplänen das größte Angebot, während Trade Republic mit ca. 3.000 eine breite, aber kleinere Auswahl bietet. Scalable Capital bietet nur ca. 1.000 Aktien-Sparpläne an.
- Bei den ETF-Sparplänen sind Trade Republic (ca. 1.700 ETFs) und Scalable Capital sowie Smartbroker+ (je ca. 1.600 ETFs) relativ gleich auf.
Damit eignet sich Smartbroker+ besonders für Aktien-Sparpläne, während alle drei Anbieter eine solide Auswahl an ETF-Sparplänen bereitstellen.
Plattform & Nutzung – Browser-App oder Smartphone-App?
Kategorie | Trade Republic | Scalable Capital | Smartbroker+ |
---|---|---|---|
Browser App | Ja (nur wenige Funktionen) | Ja | Ja |
Smartphone App | Ja | Ja | Ja |
Alle drei Broker bieten sowohl eine Browser-App als auch eine Smartphone-App an. Allerdings gibt es Unterschiede in der Funktionalität:
- Scalable Capital und Smartbroker+ haben eine vollwertige Browser-App, die den Handel und die Verwaltung des Depots ermöglicht.
- Trade Republic bietet zwar ebenfalls eine Browser-App, diese verfügt jedoch nur über eingeschränkte bzw. nicht alle Funktionen. Nutzende sind hier stärker auf die Smartphone-App angewiesen.
- Die Smartphone-Apps sind bei allen drei Anbietern verfügbar und ermöglichen mobiles Trading und bei Trade Republic auch den Karteneinsatz bzw. zukünftig auch Überweisungen vom Girokonto.
Handelsmöglichkleiten und Wertpapierangebot – Aktien, ETFs, Anleihen & Co.
Kategorie | Trade Republic | Scalable Capital | Smartbroker+ |
---|---|---|---|
Börsenhandel | Nein | Ja (1x) | Ja (viele) |
Multilaterale Handelssysteme | Ja (1x) | Ja (2x) | Ja (viele) |
OTC-Handel | Nein | Nein | Ja |
Systemischer Internalisierer | Ja | Eher Nein (EIX) | Nein |
- Smartbroker+ bietet die größte Auswahl an Handelsplätzen, darunter viele Börsen, multilaterale Handelssysteme und OTC-Handel. Wer eine breite Auswahl an Handelsplätzen bevorzugt, ist hier am besten aufgehoben.
- Scalable Capital ermöglicht den Börsenhandel, bietet zwei multilaterale Handelssysteme, aber keinen OTC-Handel. Zudem erfolgt der Handel über das EIX-System, hier könnte Scalable möglicherweise einmal als Market Maker auch als systemischer Internalisierer fungieren.
- Trade Republic bietet keinen klassischen Börsenhandel, sondern handelt als systemischer Internalisierer und tritt selbst in die Orders ein bzw. bedient sich über einen Market Maker an einem multilateralen Handelssystem der LS Exchange.
Wertpapierart | Trade Republic | Scalable Capital | Smartbroker+ |
---|---|---|---|
Aktien | Ja | Ja | Ja |
Anleihen | Auswahl | Auswahl | Ja |
ETCs | Ja | Ja | Ja |
ETFs | Ja | Ja | Ja |
Fonds | Nein | Ja | Ja |
Optionsscheine | Ja | Ja | Ja |
Zertifikate | Ja | Ja | Ja |
Kryptowährungen | Ja | Nein | Ja |
Wertpapierangebot:
- Smartbroker+ bietet das umfassendste Angebot mit Aktien, Anleihen, ETFs, ETCs, Fonds, Optionsscheinen, Zertifikaten und Kryptowährungen.
- Scalable Capital hat ein sehr ähnliches Angebot, allerdings ohne Kryptowährungen.
- Trade Republic verzichtet auf Fonds, bietet jedoch Kryptowährungen, was ihn für Krypto-interessierte Anleger interessant macht.
Zinsangebote – Wo gibt es die besten Zinsen auf Guthaben?
Kategorie | Trade Republic | Scalable Capital | Smartbroker+ |
---|---|---|---|
Zinsen | 2,50 % p.a. | 2,50 % p.a. | 2,25 % p.a. (mit min. 3 Transaktionen im Quartal) |
Zinsgutschrift | Monatlich | Quartalsweise | Quartalsweise |
Maximal verzinst | 50.000 € (neue AGB: Kein Limit) | 50.000 € (Prime+: 500.000 €) | 100.000 € |
Partnerbank | HSBC, Deutsche Bank, Citi Group, J.P. Morgan + Geldmarktfonds | Deutsche Bank + Geldmarktfonds | Baader Bank |
Kontoart | Sammelkonto | Sammelkonto | Einzelkonto |
Einlagensicherung | 100.000 € (DE, IE, FR) | 100.000 € (DE) | 100.000 € (DE) |
Befristung | b.a.w. (bis auf Weiteres) | b.a.w. (bis auf Weiteres) | b.a.w. (bis auf |
Alle drei Broker bieten Zinsen auf Guthaben, jedoch mit einigen Unterschieden:
Smartbroker+ bietet ein Einzelkonto, während Trade Republic und Scalable Capital Sammelkonten nutzen.
Trade Republic und Scalable Capital bieten 2,50 % p.a., während Smartbroker+ 2,25 % p.a. gewährt, allerdings nur unter der Bedingung, dass mindestens drei Transaktionen pro Quartal durchgeführt werden.
Trade Republic zahlt die Zinsen monatlich aus, während Scalable Capital und Smartbroker+ quartalsweise gutschreiben.
Beim maximal verzinsten Guthaben ist Smartbroker+ mit 100.000 € führend, während Trade Republic und Scalable Capital 50.000 € verzinsen. Allerdings kann Scalable Capital im Prime+-Modell bis zu 500.000 € verzinsen und Trade Republic wird mit den neuen AGB, diese werden mit der Steuereinfachheit in Österreich gewährt, ein unbegrenztes Maximum erwähnt.
Die Partnerbanken unterscheiden sich: Trade Republic nutzt mehrere Banken (HSBC, Deutsche Bank, Citi Group, J.P. Morgan) sowie mit den dann neuen Bedingungen auch Geldmarktfonds, Scalable Capital arbeitet mit der Deutschen Bank und ebenfalls mit Geldmarktfonds, während Smartbroker+ alleinig auf die Baader Bank setzt. Wie die Angebote mit dem Mix aus Sammelkonto und Geldmarktfonds steuerlich behandelt werden, das ist unbekannt.
Herausforderungen für Bestandskunden – Was ändert sich für Nutzende?
Spannend wird es für die Bestandskundschaften der Neobroker, wenn diese steuereinfach werden. Was passiert hier? Werden die bisherigen Käufe auf 0 gestellt oder werden gar die Bestandskundschaften steuereinfach? Welche Anschaffungskosten werden hier übernommen? Woher hat der jeweilige Neobroker diese und vor allem, werden die korrekten Anschaffungskosten angesetzt?
Hier könnte es noch sehr spannend werden!
Fazit
Trade Republic, Scalable Capital und Smartbroker+ planen, in Österreich steuereinfach zu werden – Trade Republic könnte bereits bis April 2025 soweit sein, während die anderen länger brauchen. Alle drei bieten kostenlose Depots, günstige Ordergebühren und Zinsen auf Guthaben. Trade Republic sticht mit Girokonto und Debitkarte hervor, Smartbroker+ überzeugt mit der größten Handelsplatz-Auswahl, und Scalable Capital punktet mit seinem PRIME+-Abo. Die Umstellung auf Steuereinfachheit wird spannend, besonders für Bestandskunden – unklar bleibt, wie Anschaffungskosten übernommen werden. Welcher Broker als Erster umsetzt und wie sich die Konkurrenz anpasst, bleibt abzuwarten.
Mehr
- mehr über das Trade Republic Depot
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