Beachte: Veranlagungen in Finanzinstrumenten sind mit Risiken verbunden und können neben den Erträgen auch zum Verlust des eingesetzten Kapitals führen.

Will Digitale Vermögensverwaltung Raiffeisenbanken

Will Digitale Vermögensverwaltung Raiffeisenbanken

Auf einen Blick:

  • Steuereinfacher Robo Advisor
  • Verwaltungsgebühren als ALL-in-Fee zwischen 0,96 und 1,25% p.a. (je nach Raiffeisenbank der Region)
  • Produktkosten zwischen 0,20 und 0,40% p.a.
  • Mindestanlage von 10.000 Euro (100 Euro bei Sparplänen)
  • Fokus auf Nachhaltigkeit
  • Noch nicht bei allen Raiffeisenbanken erhältlich
  • Vier verschiedene Risikoklassen
  • Investments in ETFs und aktive Fonds

Die Fakten im Überblick:

Verwaltungsgebühr:

RLB NÖ: 1,25 % p.a.
RLB OÖ: 0,96 % p.a.

abhängig von der Raiffeisenbank

Produktkosten:

RLB NÖ spricht von zusätzlichen Produktkosten ø 0,20-0,25%
RLB OÖ spricht von zusätzlichen Produktkosten ø 0,40%

ebenso abhängig von der Raiffeisenbank

Steuereinfach:Ja

Was gibt es zu lesen?

Vorteile & Nachteile

Vorteile

  • Regionales Filialnetz sorgt für kurze Wege
  • Voller Überblick per App
  • Depot- und Kontoführung bei einer regionalen Raiffeisenbank sorgt für Sicherheit
  • Komplett nachhaltiges Investment
  • Kunden brauchen sich nicht selbst um die Geldanlage zu kümmern

Nachteile

  • Passives Investieren? Bei Will gibt es auch aktive Fonds der Raika Fondsgesellschaften, die haben deutlich höhere Produktkosten als passive Fonds (ETFs)
  • Kleinanleger könnten an der relativ hohen Mindestanlage scheitern

 

Kosten & Gebühren

Die Kosten für die digitale Vermögensveranlagung spielen für Anleger eine wichtige Rolle. Schließlich frisst jedes Zehntelprozent an Kosten potenzielle Rendite. Doch wie sieht die Kostenstruktur bei WILL aus?

Verwaltungsgebühren

WILL gibt selbst eine All-in-Fee von 0,96% pro Jahr inklusive Umsatzsteuer (für Oberösterreich) an. Daraus ergeben sich je nach Anlagesumme folgende Gebühren:

  • 10.000 Euro: 96 Euro pro Jahr
  • 25.000 Euro: 240 Euro pro Jahr
  • 50.000 Euro: 480 Euro pro Jahr
  • 100.000 Euro: 960 Euro pro Jahr

Die Verwaltungsgebühren liegen damit eher im oberen Segment. Dafür müssen Anleger für Käufe und Verkäufe von Wertpapieren keine zusätzlichen Kosten einplanen. Bis auf die Produktkosten sind damit also alle Gebühren der Vermögensveranlagung inkludiert.

Produktkosten

Zusätzlich fallen wie bei allen Anbietern auch noch Produktkosten an. Diese variieren je nach Zusammensetzung des Portfolios (Auswahl der Risikoklasse). Als Durchschnittswert werden Produktkosten von 0,40% pro Jahr angegeben.

Hinweis: Die Kosten variieren je nach Standort. Für Wien-Niederösterreich berechnen die Raiffeisenbanken beispielsweise eine All-in-Fee von 1,25% pro Jahr plus 0,20 bis 0,25% Produktkosten pro Jahr. Zudem wird WILL noch nicht in jedem Bundesland bzw. Raiffeisenbank angeboten. Aus diesem Grund ist es wichtig, vorher die Möglichkeiten und genauen Konditionen am eigenen Standort zu ermitteln.

Strategie, Produkte & Portfolios

WILL stellt die digitale Vermögensverwaltung der Raiffeisenbanken dar. Wer als Anleger also sein Depot regional betreuen lassen möchte, lieht hier richtig. Der Robo Advisor von WILL baut zur Umsetzung der gewünschten Anlagestrategien auf einen Mix aus verschiedenen Anlageklassen:

  • ETFs (vornehmlich Indexfonds)
  • aktiv gemanagte Fonds (Aktien-, Anleihen- und Geldmarktfonds)

Aufbauend auf dem Risikoprofil des Anlegers wählt die Bank gemeinsam mit diesem aus einer der vier Risikoklassen die passende Strategie aus. Diese soll den Anlagewunsch des Kunden optimal abbilden und so zur Erreichung des gesteckten Ziels (z.B. Vermögensaufbau, Altersvorsorge oder Risikoabsicherung) verhelfen.

Welche Risikoklassen existieren bei WILL?

Die Risikoklassen bei WILL unterteilen sich in vier Abstufungen:

  1. WILL Nachhaltigkeit Solide

Der sicherheitsorientierte Ansatz baut vor allem auf globale Anleihen sowie Geldmarktfonds und mischt je nach Marktlage globale Aktieninvestments bei. 

  1. WILL Nachhaltigkeit Ertrag

In dieser Risikoklasse halten sich Aktien- und Anleiheinvestments die Waage.

  1. WILL Nachhaltigkeit Wachstum

Der Aktienanteil stellt hier den klaren Schwerpunkt dar. Anleihefonds fungieren nur noch als Beimischung.

  1. WILL Nachhaltigkeit Dynamisch

Neben globalen Aktieninvestments werden hier zusätzlich Wertpapiere aus Emerging Markets beigemischt, um die Vermögensveranlagung noch einträglicher zu gestalten. Die Devise: Rendite maximieren und Risiko zumindest kontrollieren. 

Der Aktienanteil sieht je nach gewählter Risikoklasse folgendermaßen aus:

Risikoklasse

Standardaufteilung

Mindestquote

Maximalquote

Nachhaltigkeit Solide

20%

0%

30%

Nachhaltigkeit Ertrag

50%

10%

70%

Nachhaltigkeit Wachstum

75%

15%

100%

Nachhaltigkeit Dynamisch

100%

20%

100%

Abbildung 1: Aktienanteil je nach gewählter Risikoklasse bei WILL, Quelle: Prospekt des Anbieters

Wie wird die nachhaltige Vermögensveranlagung bei WILL sichergestellt?

Bei WILL stehen nachhaltige Investments nicht nur als Option zur Verfügung, sondern gelten als einer der Kernpunkte des Angebots. Immerhin wurde Raiffeisen Capital Management vom „Börsianer“ zur „Nachhaltigsten Fondsgsellschaft Österreichs 2019“ gekürt.

Der Anbieter führt bei der Fondsauswahl vorher eine Nachhaltigkeitsanalyse durch, die bis zu 100 Bewertungskriterien umfasst. Diese stammen aus den bekannten ESG-Bereichen:

  • Environment (Umwelt wie Energieverbrauch und CO2-Ausstoß)
  • Social (Soziales wie faire Arbeitsbedingungen)
  • Governance (verantwortungsvolle Unternehmensführung)

WILL unterscheidet sich von anderen digitalen Vermögensveranlagungen vor allem durch die Tatsache, dass hier neben einem Robo Advisor auch immer noch Veranlagungsexperten für die richtige Ausrichtung sorgen. Das gilt auch für die Justierung der Aktienquoten in den einzelnen WILL-Portfolios. Diese werden je nach Marktentwicklung innerhalb bestimmter Grenzen erhöht oder vermindert.

Eröffnung

Wer sich für die digitale Vermögensveranlagung von WILL interessiert, kann das entsprechende Depotkonto entweder direkt online abschließen oder bei einem Raiffeisen Berater vor Ort.

Der Online-Vorgang stellt sich dabei als sehr einfach dar:

Wer bereits Kunde der Bank ist und über einen Online-Banking-Zugang verfügt (mein ELBA), muss lediglich auf den Button „Als Kunde investieren“ klicken. Nach einem Login beginnt die Antragstrecke. Hier füllt der Kunde einen Fragenkatalog aus, der vor allem das Risikoprofil abfragt. Auf Basis dieser Informationen empfiehlt die Raiffeisenbank daraufhin eine entsprechende Risikoklasse.

Neukunden klicken hingegen auf den Button „Kunde werden und investieren“ und füllen daraufhin den zugehörigen Fragenkatalog aus.

Bilder & Videos

Es gibt noch keine Bilder oder gar ein Video zu WILL der österreichischen Raiffeisenbanken. Gibt es welche, werden diese natürlich hier präsentiert.

Support & Kontakt

Die Raiffeisenbanken bieten den großen Vorteil, dass sie in nahezu jeder Region verfügbar sind. Kunden können den Support auf unterschiedliche Art und Weise erreichen. Hier eine Auswahl für den Standort Wien:

  • E-Mail: info@raiffeisenbank.at
  • Telefon: 05 1700 1700 (für Wien montags bis freitags von 08:00 bis 18:00 Uhr)
  • Webchat: Über die Website der jeweiligen Bankstelle (in Wien montags bis freitags von 7:00 Uhr bis 17:30 Uhr)

Fazit

Der Robo Advisor WILL lässt sich nicht als typischer Vertreter in diesem Segment bezeichnen. Statt vollständiger Automatisierung setzen die Raiffeisenbanken auf eine Zusammenarbeit von Algorithmen und Veranlagungsexperten. Der starke Fokus auf Nachhaltigkeit sticht besonders hervor. So können Anleger bei Ihrer Geldanlage also sicher sein, dass die ESG-Kriterien eingehalten werden.

In punkto Kosten gehört WILL sicherlich nicht zu den günstigsten Anbietern. Die All-in-Fee zwischen 0,96 und 1,25% pro Jahr kann sich für einen steuereinfachen Robo Advisor jedoch trotzdem sehen lassen. Auch die Produktkosten zwischen 0,20 und 0,40% pro Jahr bewegen sich im üblichen Rahmen. 

Kleinanleger haben es bei WILL hingegen schwer, denn die Mindesteinlage von 10.000 Euro stellt durchaus eine Hürde dar. Auch ein Sparplan liegt erst ab 100 Euro pro Monat im Bereich des Möglichen. Wer allerdings über die entsprechenden finanziellen Möglichkeiten verfügt und einen regionalen Robo Advisor mit Nachhaltigkeits-Fokus bevorzugt, findet mit WILL eine solide Option. 

Andreas von Broker-Test.at
Andreas ist Gründer und der Kopf hinter Broker-Test.at – er ist begeisterter Privatanleger, 1998 begann alles mit einem 20.000 Schilling Investment in die damalige Aktie des ehemals staatlichen Konzerns, der VA Tech (heute Primetals). Seit 2014 wird mit dieser Seite versucht mehr Transparenz für Interessierte und Anleger zu schaffen. 👉🏽 Mehr über mich und die Geschichte zu Broker-Test.at gibt es hier zum Nachlesen. 👉🏽 Zum Newsletter von Broker-Test.at kann hier die E-Mail Adresse eingetragen werden.

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4 Kommentare
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Über den Raiffeisenverband SBG ist mir auch ein Artikel inklusive sehr einfachem Video untergekommen.

https://www.raiffeisen.at/sbg/de/privatkunden/anlegen/will-digitale-vermoegensverwaltung.html

Moment… Die Produktkosten (TER) sind ja bei WILL auch nicht enthalten. D.h. es bleiben bei Dadat/Comstage Portfolio 20-30 EUR Kosten/Jahr ( Depot+ 4x Sparplanausführung )

Bevor man sich für WILL und ähnliche Angebote entscheidet, empfehle ich einen Preisvergleich mit Portfolio-ETFs. Der Arero-ETF (60% Aktien, 30%Renten, 10%Rohstoffe) hat eine TER von 0,5%. Die Dadat hat einen ähnlichen ETF von Comstage sogar sparplanfähig. Bei Anfangsinvestment von 10k und 300 EUR Sparplan (vierteljährlich) liegt man im Jahr ungefähr bei 60 EUR mit Depotkosten.

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